stricken etc.

neue, frische farben sollten es werden. das banner ist geschrumpft (ungewollt). zufrieden bin ich noch lange nicht. aber lust zum weiteren herumspielen habe ich auch nicht mehr. jetzt bleibt es wie es ist. erst einmal....

es ist zum verzweifeln: der ärmel ist fertig, eingesetzt, herausgenommen, eingesetzt usw...
das ganze ist für meinen geschmack eindeutig zu großzügig kalkuliert. besonders bei den ärmeln gibt es probleme. denn: ein weiter ärmel mit armkugel sitz zwar bei einer jacke, einem mantel usw. gut, bei einem glatt rechts gestrickten pullover wirft er aber falten. es liegt nicht an der armkugel, und es liegt auch nicht daran, dass ich den ärmel etwa nicht korrekt eingesetzt hätte (alle varianten habe ich durch: einhalten hier, einhalten dort ... das ganze anders herum: hilft nix). ich muss mich damit abfinden, dass es so und nicht anders sein muss. meine ärmchen sind zu dünn, das ist es. oder besser: ich hätte stutzig werden sollen beim betrachten des schnittes: die ärmel unterscheiden sich in größe 52/54 in nichts von denen in größe 44/46. die paar cm brustumfang und schulterbreite wirken sich auch nicht wirklich aus.
das ergebnis? ich stricke meinen nächsten pullover wieder wie immer: rücken- und vorderteil höchsten 50 cm breit, armausschnitte ca 5-6 cm tief, höhe bis zur schulterschrägung 20 cm, halsausschnitt 8 cm breit (schulterbreite ergibt sich von selbst), ärmel unten 13 cm, oben höchstens 38 cm, armkugel (nicht mehr nach gefühl, sondern nach angela pythagoras). dann kann nix mehr schief gehen.
und für leo gibt es schon einen abnehmer. mein freund muss nicht mehr frieren, ich brauche mir für diesen winter keinen pullover mehr zu stricken und kann endlich meine strickjacke planen:

• ein janker, klassisch kraus rechts gestrickt in grau mit grünenen blenden, oder urbanisiert (und 'entalpt') mit gleichfalls grauen blenden? aus vierfädiger wolle (kraus rechts wird ziemlich dick)?
• oder eine 2 rechts, 2 links gerippte strickjacke mit reißverschluss, in schwarz oder weinrot oder grau oder braun?
• oder einen richtigen trachtenjanker aus naturfarbener wolle mir zugmaschenmuster? (eher nicht ...)
• etwas zopfiges? in grau oder beige oder rot oder oliv? ganz klassisch (cardigan), mit v-ausschnitt?

soll heute noch zur vollendung kommen. ich muss den pullover schnell fertig haben ... bald ist (hoffentlich) frühling (und er soll einen rollkragen bekommen, weil ich mir einbilde, dass mein hals zu lang ist ...).
weit bin ich jedenfalls diese woche nicht gekommen (und das bei einer maschenprobe von 20x28!), aber ich hatte mir ein (temporäres) strickverbot auferlegt (das ich nicht wirklich 100-prozentig einhalten konnte). warum? weil ich irgendwo mein alter verraten habe, wage ich es kaum zu sagen: ich muss endlich mein nebenbei-studium beenden. so habe ich also die ganze woche versucht, einen text zu produzieren, der schon längst überfällig ist. heut sind mit einem schlag 9 seiten zustandegekommen (vor allem durch kompilation von teilen der erst-, zweit- und was-weiß-ich-nicht-was-fassung). das reicht für den samstag, denke ich. nebenbei hab ich bei eBay noch gut 50 euro verdient (mit cds, nicht mit wolle, die kommt vielleicht nächste woche unter den hammer). das stopft ein paar kontolöcher und beruhigt. dem stricken steht jetzt kaum noch was im wege. und wenn leo fertig ist, wird wieder filiert.

es passt natürlich alles. ich bin einfach hysterisch und, wie bereits erwähnt, furchtbar perfektionistisch. und außerdem soll man wirklich nicht nach mitternacht einen unfertigen pullover anprobieren.

was? den noch ärmellosen pullover (leo...) mit stecknadeln zusammengeheftet und ungeduldig anprobiert: das gleiche desaster wie immer. passt nicht; sieht unmöglich aus; zu lang; und: vieeeeel zu weit. auftrennen? oder geduldig warten, bis die ärmel gestrickt sind, alles ordentlich gespannt und zusammengenäht ist?

mit etwas glück wird das wahrscheinlich der erste pullover, der nicht ein wenig zu knapp gerät. wenn ich pech habe ein strickkleid. dann bin ich wenigstens das problem los, eine passende hose zu finden.

und ich dachte, wenn man nach einer anleitung strickt, gibt es diese probleme nicht. das, was ich bisher gestrickt habe, passt zwar perfekt auf den schnitt (erstaunlicherweise) ... aber der schnitt? größe 44/46, das muss doch einfach passen.

wie gesagt: jedes mal das gleiche. und wieder nix gelernt.

ich bin vom filierfieber befallen. man sieht zwar kaum fortschritte, es gibt sie aber. eine stunde filiert, rücken, schulter- und nackenschmerzen, eine halbe runde weiter gekommen. fortschritte? doch, auf jeden fall: die decke hat insgesamt nur ca. 50 runden, die ersten, eigentlich alle vor der zunahmeorgie, gingen 'flott von der hand'. jetzt bleiben noch etwa 10 runden, und pro runde wächst die decke etwa 2-3 cm im durchmesser. also: eine halbe runde ist ein fortschritt. beim kunststricken würde ich das nicht so frech behaupten, da wächst die arbeit nur um milimeter...
hier ein aktuelles foto, das nebenbei beweist, dass einem die digitale bildbearbeitung nicht in die wiege gelegt ist (ich verspreche besserung):



seht ihr, wie mich die filetnadel hämisch im blitzlichtschein anblinzelt?

trotz des filierfiebers habe ich bei jedem knoten sehnsüchtig an mein strickzeug gedacht. auch wenn 'leo' (nie wieder werde ich einen pullover taufen ...) sicher am ende nicht der renner werden wird: einen warmen, weichen (so scheint es bisher: 40 % polyacryl immerhin, und ich finde, dass man das auch sieht ...) pullover könnte ich jetzt schon brauchen. und die passende hose dazu. bei dieser farbkombination passt eigentlich nur eine senffarbene oder kackbraune (ups ... das hätte ich wohl nicht schreiben dürfen) batik-schlaghose dazu. der schlag wäre nicht das problem. senffarben oder kackbraun (ups, schon wieder) auch nicht. aber batik? und alles zusammen? da kommen mir auf unheimliche weise namen wie 'cindy und bert' oder 'costa cordalis' in den sinn. oder 'j. joplin' (schon besser). ach, ich weiß nicht.

kurz und knapp: zu diesem pullover passt absolut nichts. noch nicht einmal eine jeans. muss ich mir jetzt aus dem gleichen garn eine hose stricken? anleitungen hätte ich ja ... gut, gut: eine schlichte braune cordhose müßte es auch tun. h & m ich koooommmme. nee, geht nicht (sagt mein kontoauszug). geht doch (sagt meine kreditkarte)! geht nicht, sage ich und bin vernünftig. mit dieser vernuft habe ich schon sooo viele eBay-auktionen schweren herzens unbeboten ablaufen lassen. ist das leben nicht schön?

ja, entgegen meiner annahme, dass man ihn nur filetieren kann, sagen die wörterbucher (und das internet), dass man fische und anderes getier (so man es denn essen mag ... nachdem ich hühner rennen sehen habe [und stricken] sollte ich bei geflügel eigentlich probleme haben ... hab ich aber nicht) sowohl filetieren als auch filieren kann. ein netz kann man jedoch nicht filetieren. etymologisch ists natürlich das gleiche: angeblich soll das (essbare) filetstück mit einem faden (also frz. 'fil') umwickelt verkauft worden sein. eine roulade sozusagen? überzeugt mich nicht wirklich.

(es lebe die klammer!)

zum nachteil meines leopardenfells und meiner rundfiletdecke sind zwei paar socken fertig geworden (beide aus trekking xxl):

nr. 1 (größe 42. dieses garn gibt es auch noch in einem wahnsinnigen orange und in einem nicht weniger schönen grün ...leider nix für mich ... ach schade):



nr. 2 (das graue ungetüm, nur größe 34/35; meine uneheliche schwiegermutter lebt auf kleinem fuß; mit ewas phantasie erkennt man einen tweed-effekt ... und dass schlechtes tageslicht nicht unbedingt besser ist als ein guter blitz):



weiter geht es mit dem lagebericht: mein (einziges noch brauchbares) nadelspiel in 2,5 mm ist natürlich nicht nackt geblieben. was hat es an? strato die dritte in blau-grau-lila (!) für meinen freund, auch wenn er sich bisher noch nicht beschwert hat, dass ich nur noch für mich stricke. ich beuge also vor. leo (noch nicht fertig gstrickt und schon getauft; darf man eigentlich einem pullover einen namen geben???) macht auch fortschritte: das vorderteil wächst. und schließlich: hurra!!! ich habe meine endlose zunahmerunde an der filetdecke hinter mir und versuche nun, die ganzen schlingen in der nächsten runde nach möglichkeit nicht zu verwirren. nun kommen bald die 'straßen', die nächste hürde, die ich natürlich gern nehmen werde. soll ich sagen, dass mir das filieren spaß mach? glaubt mir das jemand? immerhin gibt es ja (noch???) keinen 'net along' (ich reite darauf herum, das weiß ich). sozusagen ein 'net alone' (ha ha ha, was bin ich witzig). was ich sagen wollte: ja, es macht spaß, besonders, wenn man solche engpässe überwunden hat. und was ich auch sagen wollte: wers nicht glaubt, kann es ja selbst ausprobieren (werbung...).