Samstag, 29. Mai 2004
eine neue spitze?
es hat mir keine ruhe gelassen: ich wollte eine spitze stricken, die sich (für mich) so gut wie eine bandspitze strickt, aber optisch der spitze mit verkürzten reihen ähnelt.

hier ist sie:

von "oben"



von der "seite"



[das, was da so blaugrau ausschaut, ist eigentlich lila.]

für mich ist sie ideal: sie sitzt perfekt (ob das beim tragen so bleibt, wird sich noch zeigen müssen) und sieht gut aus. die sternspitze wirkt immer so zusammengeschnürt, so rund. und diese hier ist bisher die anatomischste, die ich (neben der mit verkürzten reihen) gestrickt habe.

bei 64 maschen habe ich zunächst einmal die letzte masche der 1. mit der ersten masche der 2. nadel und die letzte masche der 3. mit der ersten masche der vierten nadel zusammngestrickt. die resultierende masche bildet die mitte der nächsten abnahmen. dann habe ich 9 mal in jeder zweiten runde mit diese masche als mittelmasche 3 maschen überzogen zusammengestrickt. eine weitere abnahme ohne zwischenrunde und die restlichen 26 maschen werden im maschenstich verbunden. die verteilung der zwischenrunden könnte man noch etwas anpassen, um die spitze nach bedarf zu strecken oder etwas mehr abzurunden. sie ist relativ kurz geworden, ca. 4 cm. ein oder zwei zwischenrunden weniger wären sicher auch gut: dann wird sie weniger trapezförmig, also runder.

ich bin jedenfalls sehr zufrieden (und den maschenstich nehme ich gern in kauf. zum ersten mal habe ich ihn ohne nachschlagen hinbekommen (die handarbeitstechnischen bücher sind alle noch nicht ausgepackt: ikeaaaa! ich kommeeeee! ivar kaufen :-)))

ach ja: bei diesen abnahmen, die genau "zwischen" zwei nadeln liegen, muss man immer die maschen etwas hin und herheben. also einfach die abzuhebende masche erst auf die nächste nadel heben und dann die drei überzogen zusammenstricken: die "restmasche" bleibt auf der 2 respektive 4 nadel usw.

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Sieht gut aus!
Und ist einfach zu machen. Ich habe immer Probleme, den Maschenstich schön hinzukriegen, der wird oft noch lockerer, aber das klingt nach einer praktikablen Lösung.

Viele Grüße
Angela

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maschenstich ist auch etwas unangenehmes. aber das liegt bestimmt daran, das man das so selten macht und deshalb ungeübt ist. ich nähe die maschen direkt von den nadeln ab. das geht ganz gut. war aber auch etwas zu locker bei dieser strumpfspitze. ich habe einfach masche für masche nachgezogen, vor dem vernähen des fadens. nun stimmt die größe. das problem ist bei einer strumpfspitze, dass die maschenstichmaschen genau im knick liegen und man die größe eigentlich nicht sieht. sonst lässt sich das ganz gut machen.

ich frage mich gerade, wann ich jemals etwas im maschenstich verbunden habe --- mit fällt außer ein paar maschen bei bandspitzen nur ein gelber (!) pullover mit u-boot-ausschnitt (oh graus) ein , den ich irgendwann in den 80er jahren gestrickt habe, mit einem intarsienmuster nach einem bild von el lissitzky ("Proun 6 - Durchdringungsflächen" ... hab nachgeschlagen ...). da habe ich die schultern im maschenstich verbunden. ein scheußliches etwas aus rechtecken und trapezen, keine armkugel natürlich und seeeehr leger. existiert noch: mit solchen sachen sind meine umzugskartons gefüllt...
obwohl: in entsprechenden farben und besserem schnitt ... na, lieber nicht.

das original hängt übrigens in der moritzburg in halle/saale; jedesmal, wenn ich dort bin, fällt mir mein gelber pullover ein. ich hätte lieber die mona lisa stricken sollen, die kommt mir seltener unter die augen ...

beste grüße,
jörg

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Sag das nicht,
lieber Jörg, die Mona Lisa grinst einem doch in vielfältigen Variationen entgegen. :-)
Nicht schlecht die Vorstellung vom abstrakten Pulli. Da fällt mir gleich mein (nicht ganz abstrakter) Kandinsky-Stuhl ein (hach, den blogge ich heute, habe noch nichts Neues - danke für die Anregung ;-)
Die Maschenstiche an der Schulter habe ich mir nach einem Versuch wieder abgewöhnt, denn dadurch verliert das Teil vollends die Form. Nicht umsonst sind ja bei guten Schneiderarbeiten an der Schulternaht noch Verstärkungsstreifen gegen Ausleiern. Das hat schon seine Richtigkeit. Und ich muss auch immer Masche für Masche nachziehen. Besonders arg war dies bei einem Strickmaschinenrock, der quer gestrickt war, d.h. die ganze Länge war im Maschenstich zu nähen. Auch nach mehrmaligem Nachziehen sah (und sieht) man noch, dass da was ist. Und meine Theorie ist, dass der Faden sich anders legt (das war auch noch Baumwolle), wenn er genäht wird (so zwirntechnisch). Und ich achte schon darauf, den Faden immer wieder mal ausdrehen zu lassen. Dennoch...
Seufzer.
Deine Socken gefallen mir!
Viele liebe Grüße
Angela

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du hast recht:
maschenstich, um die schultern zu verbinden, ist blöd und leiert aus. aber damals ... bei so einem kastenpullover ;-)

das mit dem anders legen des fadens kann gut so sein; "entzwirnung" oder so etwas. zum glück muss ich keine röcke stricken ... obwohl ich da schon einige ideen hätte :-))

den kandinsky würd ich aber nicht stricken wollen. und sticken eigentlich auch nicht. aber schön ist er wirklich, der stuhl (hab nachgesehen und hätte das wohl eher dort anmerken sollen). aber gobelin oder petit point ... das halte ich bestimmt nicht durch. irgendwann einmal habe ich etwas im kelimstich gestickt. lange her. und eine tischdecke mit hohlsaum verziert [wo ist die eigentlich ...?]. bei mir wird ja noch nicht einmal eine strickjacke aus dickstem garn fertig :-( [nun reicht es aber mit den grinsedingern...]. ach ja...

liebe grüße,
jörg

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