Mittwoch, 19. Mai 2004
irma ladouce
würde sich jetzt in meinem wohnzimmer unter umständen wohl fühlen, auch wenn sie sicher bemerken müsste, dass das grün etwas matt ist. grün ist es geworden, und damit bin ich wieder bei meinen anfängen angelangt: meine erste eigene (weddinger - oh gott!) wohnung war nämlich auch mit einem in einem selbstgemischten grün gefärbten wohnzimmer ausgestattet. und lustigerweise ist nach allen testfärbungen und nachmischungen das grün sehr ähnlich geworden, wenn auch etwas dunkler und gleichzeitig matter.

ganz einfach: jetzt, da ich das zimmer so sehe, wie es ist, weiß ich, dass das der einzige für mich richtige farbton war. das zimmer ist natürlich dunkler geworden. aber: hell auf teufel komm raus erzeugt nicht immer gemütlichkeit. ein foto folgt, wenn ich mit meinen zerschundenen und leider zum stricken ganz und gar unbrauchbaren händen das bücherregal eingeräumt habe.

ein zimmer ist jetzt bewohnbar. die decke allein hat micht tage gekostet. wenn irgendwann einmal in der renovierungsgeschichte einer wohnung so richtig unfachmännisch vorgegangen wurde (latex- auf geleimter wandfarbe!), ist kaum ein ausweg in sicht. streichen: flecken schlagen durch. grundierung drauf. trocknen lassen. neu streichen. flecken kommen wieder durch, aber etwas schwächer. alles abwaschen und den rest mit brutaler chemie herunterholen? abschleifen? ich war am ende, verzweifelt, den tränen nahe. letzter versuch: die halbherzig brutal-chemische variante: isolierfarbe aus der spraydose für die schlimmsten stellen. und eine letzter ganz vorsichtiger und flotter anstrich mit der weißen farbe. mit klopfendem herzen warten auf das ergebnis nach dem trocknen. geschafft! nicht perfekt aber so, dass ich es gut ertragen kann! - - - in den anderen räumen sieht es ebenso aus. da muss ich dann eine andere lösung finden ...

übrigens: ich habe die gute alte geleimte wandfarbe genommen und bin sehr zufrieden damit. das streichen muss man üben (sie deckt erst nach dem trocknen und offenbart auch dann erst alle ungleichmäßigkeiten ...) aber es ist wirklich angenehm, mit so einem harmlosen und fast völlig geruchlosen zeug umzugehen. keine angst vor flecken oder angetrockneten pinseln.

abgetönt habe ich mit farbpigmenten; auch das muss man üben (und warum sich das preußischblau immer wieder oben etwas abgesetzt hat, bleibt mir ein rätsel). trotzdem: diesen farbton habe ich selbst erzeugt (mit allem meinem unwissen in der farbenlehre). da haben wir die angenehmen seiten der heimwerkerkunst. die einzigen...

dass ich nach dieser aufregung erst beim 5. zu bohrenden loch bemerkt habe, dass die bohrmaschine nur deshalb so unsauber und mühevoll (schlag)bohrt, weil der bohrer sich in die falsche richtung dreht (also eigentlich nur schlägt und nicht bohrt ...), ist wohl nachvollziehbar. ein nahezu hysterischer lachanfall war jedenfalls der krönende abschluss.

nur wenig aufmerksamkeit konnte ich demzufolge meinem opal-abo widmen ... (und glücklicherweise war ich auch so abgelenkt, als das mich die farben hätten schrecken können ... lila-weiß z.b. wo ich die variante mit grün begeistert aufgenommen hätte; diese - zeigt mir ein blick in andere weblogs - bietet die zwergersche firma nämlich auch. und-rot-beige-lila-türkis ist auch nicht unbedingt die farbkombinatiuon, die mein herz höher schlagen lässt). foto folgt vielleicht.

und ich kann nicht stricken ... ohne daumen geht es nicht (die sind zwar noch vorhanden, aber in solch desolatem zustand, dass sie schon beim zigaretten-drehen versagen). der rest der finger gleicht bockwürsten ...

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