Dienstag, 4. Mai 2004
bin wieder da
und habe festgestellt, dass ich an einer leichten internet-unlust leide. seltsam...

jedenfalls ist der umzug überstanden: mit ca 150 kartons ist es bedeutend mehr geworden, als erwartet. und länger hat es auch gedauert. folglich wurde es auch teurer. nun sitze ich in meiner gänzlich unrenovierten neuen wohnung und überlege hin- und her, welche farben die wände bekommen sollen und wie ich diese am besten anbringe. dieser ganze unsägliche heimwerkerkram (den ich nicht ausstehen kann). ich hasse baumärkte!

welche farben heißt hierbei nicht nur welche farbtöne. soll ich die von den alten tapeten befreiten putzflächen einfach mit dispersionsfarben zukleistern? oder mineralfarben? die sind schwierig wenn der untergrund nicht stimmt. und teuer. aber einmalig in ergebnis. aber zu teuer. kalkfarben? das wäre eine schäne alternative. bis zur ersten renovierung: dann werde ich fluchen, weil alles abgewaschen werden muss. also doch dispersionsfarben.

dann die farbtöne: rosa für das wohnzimmer sollte es sein. doch dann sieht es mit dem (ganz schlichten) stuck (nur eine leiste mit geometrischen blütenmotiven und ohne rosette in der mitte) leicht nach konditorei aus. will ich nicht. lehmgrau-sandfarben wäre schön (so wie der alte putz, der wohl einen hohen sandanteil hat, um diese schöne nicht-sichtbeton-farbe zu haben). doch ein nordzimmer mit loggia? also was frisches. pastellfarben mag ich nicht: wenn schon, denn schon. ein kräftiges grün? oder - mein ristkanter favorit: ein rostrot/weinrot. nur nicht zu weinrot. dann wirds leicht etwas bordellig (zumindest so, wie sich lieschen müller - also ich ... - einen puff vorstellt; ob das der realität entspricht, kann ich nicht beurteilen). falls jemand sich für das "neue bauen" der 20er/30er jahre interessiert: ich meine genau den farbton, den bruno taut in seinen siedlungsbauten für die wohnzimmer verwendet hat. dann könnte ich auch die anderen räume in tauts sinne färben (und wäre von weiterem grübeln befreit). nur das blau müsste ich etwas dämpfen ...

jedenfalls ist noch sehr viel zu tun. und zwar schnell, damit ich diese kartonhöhle bald los bin.

meine gardinen sehen auch aus, als hätte ich sie einer kochwäsche unterzogen ... waren ja für "nur" 3 m hohe räume genäht. aber rosa-graubeige kariert passt ja sowieso nicht zum zukünftigen rostrot...

und gestrickt? hab ich kaum: erst haben mich meine wurstfinger davon abgehalten (vom kartonschleppen) und dann das gefühl, dass stricken irgendwie ja auch körperliche arbeit ist. kein ausgleich. hab ich also gelesen (mich wieder einmal mit henry james herumgeschlagen und versucht, dabei herauszufinden, ob ich ihn liebe oder hasse. da ich nicht davon lassen kann, scheint es wohl eine problematische liebesbeziehung zu sein. und irgendwann schaffe ich es auch noch, "the wings of the dove" zu ende zu lesen. beim 10. versuch habe ich immerhin schon die 100-seiten-grenze überschritten. jetzt übe ich mich noch etwas an seinen erzählungen ["the aspern papers", "the figure in the carpet" --- reichlich merkwürdig, großartig und in einem englisch geschrieben, das einen erstaunt feststellen lässt, das in dieser sprache sehr wohl lange und kompliziert konstruierte sätze möglich sind. und ein wortschatz, mein gott!])

weit vom thema des weblogs entfernt das alles. doch das wird wieder anders.

die hellen tweed-socken sind trotzdem fast beendet. und eine notfall-kiste mit den works in progress und einem socken-woll-knäuel habe ich natürlich auch gepackt. nur: in welchem bücherkarton ist mein glanzhäkelgarn für den net-along? muss so zwischen nummer 10-30 sein ... (die sind durchnummeriert ... und mit etwas glück brauche ich sie nur der reihe nach auszupacken und die alte ordnung ist wieder da).

ach ja!

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