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Freitag, 16. Januar 2004
"entzückend"
stricker, 19:32h
da ich angela nun so viel von all diesen unsäglichen verirrungen der handarbeitsdesignerInnen früherer zeiten erzählt habe, nun ein bild von meinem lieblingsmodell:

das ist das titelmodell, eine 'entzückende frühjahrsbluse', aus einem 'schachenmayrin'-heft aus dem jahre 1934. leider habe ich bisher noch keine würdige trägerin gefunden, für die ich mich ans futuristische häkeln (!) machen könnte. aber bis zum frühjahr ist noch etwas zeit, wer weiß?
das ist (gott sei dank?) nur die (wirklich einsame) spitze des eisbergs : all die strickschlüpfer und häkelbüstenhalter, die wohl ernsthaft nie jemand nachgearbeitet haben kann (?), erspare ich meinen leserInnen ... vorerst.
... man beachte den (leider etwas unleserlichen) hinweis auf den wöchentlichen 'nomotta handarbeitsfunk'.

das ist das titelmodell, eine 'entzückende frühjahrsbluse', aus einem 'schachenmayrin'-heft aus dem jahre 1934. leider habe ich bisher noch keine würdige trägerin gefunden, für die ich mich ans futuristische häkeln (!) machen könnte. aber bis zum frühjahr ist noch etwas zeit, wer weiß?
das ist (gott sei dank?) nur die (wirklich einsame) spitze des eisbergs : all die strickschlüpfer und häkelbüstenhalter, die wohl ernsthaft nie jemand nachgearbeitet haben kann (?), erspare ich meinen leserInnen ... vorerst.
... man beachte den (leider etwas unleserlichen) hinweis auf den wöchentlichen 'nomotta handarbeitsfunk'.
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Donnerstag, 15. Januar 2004
zunehmen...
stricker, 01:22h
tue ich nur bei handarbeiten und nie im richtigen leben. ob das von vorteil ist mag dahingestellt bleiben.
ich habe 3/4 der unsäglichen zunahmerunde an meiner filetdecke hinter mir. mehr ging nicht, beim besten willen. wenn man in zwei aufeinanderfolgende schlingen je 8 knoten filiert (dazwischen jeweils 3 knoten glatt) und zuvor ca. 170 schlingen hatte, kann man leicht ausrechnen (ohne pythagoras ...), wieviele knoten danach in der runde sind (und in den nächsten runden werden es auch kaum weniger). doch das ist nicht der einzige grund, warum ich nicht mit größter begeisterung die sache in angriff genommen habe. sobald man nicht nur einen knoten in eine schlinge der vorrunde knüpft, muss man höllisch aufpassen, dass man nicht zu fest arbeitet, das garn nicht verdreht ist und man den ersten knoten nicht ganz in der mitte der schlinge knüpft (damit die schlinge 'symmetrisch' gefüllt ist). ansonsten sitzt der knoten zwar fest, aber zu früh, und wird unsauber.
so: jetzt habe ich alles getan, um alle theoretisch interessierten völlig davon abzubringen, mir beim filieren gesellschaft zu leisten (und ich sah mich schon einen 'doily net along' ins leben rufen). noch einmal: es ist nicht so schwer, wirklich: anfangs hat man zwar das gefühl, dass man das nie im leben beherrscht. ABER! mit einem mal (und dieser augenblick kommt ziemlich schnell) geht es wie von selbst. man kann ja mit geradfilet (der klassischen variante, die in der regel ein schlichtes quadratisches netz erzeugt ... das dann bestickt werden müsste) anfangen. dabei kann man die knotenbildung sehr gut üben.
eins habe ich vergessen: man braucht doch noch einen zweiten knoten: den weberknoten (ja, das ist genau der, der einem die freude am stricken verdirbt, wenn er mitten im knäuel auftaucht, und vor dem handarbeitbuchautorinnen warnen: "traue keinem knoten, den du nicht selbst geknüpft"). das schöne am filet ist nämlich, dass man nichts vernähen muss. man darf, nein muss einen neuen faden anknoten (eben mit jenem weberknoten) und dann die überstehenden enden einfach abschneiden (bis auf 1-2 mm!). das hält wirklich, sogar beim waschen. wo sollte man auch einen faden vernähen? sind ja nur löcher.
und da ich gerade beim (indirekten) werben bin: filet ist auch etwas für geizhälse und arme schluckerInnen: so große und gleichzeitig so leichte 'textile gebilde' kann man sonst nur mit (anderen) spitzentechniken erzeugen. und klöppeln, erst recht nadelspitzen, sind mit sicherheit bedeutend langwieriger in der herstellung als filiertes.
also: wer hilft mir, das filieren vor dem aussterben zu bewahren?
ich habe 3/4 der unsäglichen zunahmerunde an meiner filetdecke hinter mir. mehr ging nicht, beim besten willen. wenn man in zwei aufeinanderfolgende schlingen je 8 knoten filiert (dazwischen jeweils 3 knoten glatt) und zuvor ca. 170 schlingen hatte, kann man leicht ausrechnen (ohne pythagoras ...), wieviele knoten danach in der runde sind (und in den nächsten runden werden es auch kaum weniger). doch das ist nicht der einzige grund, warum ich nicht mit größter begeisterung die sache in angriff genommen habe. sobald man nicht nur einen knoten in eine schlinge der vorrunde knüpft, muss man höllisch aufpassen, dass man nicht zu fest arbeitet, das garn nicht verdreht ist und man den ersten knoten nicht ganz in der mitte der schlinge knüpft (damit die schlinge 'symmetrisch' gefüllt ist). ansonsten sitzt der knoten zwar fest, aber zu früh, und wird unsauber.
so: jetzt habe ich alles getan, um alle theoretisch interessierten völlig davon abzubringen, mir beim filieren gesellschaft zu leisten (und ich sah mich schon einen 'doily net along' ins leben rufen). noch einmal: es ist nicht so schwer, wirklich: anfangs hat man zwar das gefühl, dass man das nie im leben beherrscht. ABER! mit einem mal (und dieser augenblick kommt ziemlich schnell) geht es wie von selbst. man kann ja mit geradfilet (der klassischen variante, die in der regel ein schlichtes quadratisches netz erzeugt ... das dann bestickt werden müsste) anfangen. dabei kann man die knotenbildung sehr gut üben.
eins habe ich vergessen: man braucht doch noch einen zweiten knoten: den weberknoten (ja, das ist genau der, der einem die freude am stricken verdirbt, wenn er mitten im knäuel auftaucht, und vor dem handarbeitbuchautorinnen warnen: "traue keinem knoten, den du nicht selbst geknüpft"). das schöne am filet ist nämlich, dass man nichts vernähen muss. man darf, nein muss einen neuen faden anknoten (eben mit jenem weberknoten) und dann die überstehenden enden einfach abschneiden (bis auf 1-2 mm!). das hält wirklich, sogar beim waschen. wo sollte man auch einen faden vernähen? sind ja nur löcher.
und da ich gerade beim (indirekten) werben bin: filet ist auch etwas für geizhälse und arme schluckerInnen: so große und gleichzeitig so leichte 'textile gebilde' kann man sonst nur mit (anderen) spitzentechniken erzeugen. und klöppeln, erst recht nadelspitzen, sind mit sicherheit bedeutend langwieriger in der herstellung als filiertes.
also: wer hilft mir, das filieren vor dem aussterben zu bewahren?
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Mittwoch, 14. Januar 2004
"netze stricken"...
stricker, 01:17h
sagte man früher auch zum filieren. somit kann ich mit einer gewissen berechtigung hier weiter filiertes unterjubeln. denn: ich habe erstaunlicherweise nicht die lust verloren und munter einige runden am 'blätterkranz' filiert. jetzt kommen bald die zunahmen für die blätter ... und die knotenzahl wird sich schlagartig vervierfachen. also habe ich mich entschieden, mir zeit zu lassen und das weihnachtsgeschenk zum ostergeschenk zu machen. das müßte doch zu schaffen sein. bilder gibt es nicht davon: ungespannt schaut es nicht so spannend aus (und außerdem tut sich nicht wirklich aufregendes vor den 'blättern' und den 'straßen').
deshalb gibt es jetzt zum ausgleich ein bild von einer etwas älteren arbeit. der entwurf 'doldenstern' stammt von martha kupfermann aus dem beyer-band 76 'rund-filet' von 1926. ich habe es voriges jahr aus mez-häkelgarn nr. 70 (eBay, diese stärke wir nicht mehr produziert) filiert:

das deckchen hat einen durchmesser von ca. 25 cm und wiegt knapp 2 gramm (war selbst überrascht, als ich es auf die briefwage legte).
nebenbei hat die zweite graue socke eine ferse bekommen, will und will aber einfach nicht so richtig wachsen. ich bin wirklich etwas sockenmüde.
deshalb gibt es jetzt zum ausgleich ein bild von einer etwas älteren arbeit. der entwurf 'doldenstern' stammt von martha kupfermann aus dem beyer-band 76 'rund-filet' von 1926. ich habe es voriges jahr aus mez-häkelgarn nr. 70 (eBay, diese stärke wir nicht mehr produziert) filiert:

das deckchen hat einen durchmesser von ca. 25 cm und wiegt knapp 2 gramm (war selbst überrascht, als ich es auf die briefwage legte).
nebenbei hat die zweite graue socke eine ferse bekommen, will und will aber einfach nicht so richtig wachsen. ich bin wirklich etwas sockenmüde.
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Sonntag, 11. Januar 2004
filetiert? nein filiert!
stricker, 17:42h
diese rundfiletdecke sollte ursprünglich ein weihnachtsgeschenk werden....

ABER: filieren ist eine etwas ungemütliche tätigkeit und nichts, was man mal so nebenbei machen kann, auch nichts, was man einfach schnell aus der hand legt.
ich hab mich ihrer (der decke) erbarmt und heute zwei runden filiert ... bis mich die lust wieder verlassen hat. später einmal, wenn sie (die decke) groß ist, soll sie so aussehen:

die anleitung stammt aus einem rundfiletheft vom 'verlag für die frau' aus den 1950er jahren (und ist ein eBay-schnäppchen). da filetarbeiten wohl eher zu den selten ausgeübten handarbeiten gehören (nein, ich meine nicht filethäkeln) gab es kaum mitbietenden konkurrenten. war mein glück. sonst hätte ich wütend ob meiner minderbemitteltheit jammern müssen (wie so oft bei den schweineteuren kunststrickheften ... da such ich schon gar nicht mehr ...)
so, und jetzt sollte ich die zweite mausgraue socke in angriff nehmen. oder das leopardenfell? oder meine zweite braungeringelte socke ... ach, das geht ja nicht: mein zweites brauchbares nadelspiel hat mir ja das lurex-zeug verdorben. also mausgrau ...

ABER: filieren ist eine etwas ungemütliche tätigkeit und nichts, was man mal so nebenbei machen kann, auch nichts, was man einfach schnell aus der hand legt.
ich hab mich ihrer (der decke) erbarmt und heute zwei runden filiert ... bis mich die lust wieder verlassen hat. später einmal, wenn sie (die decke) groß ist, soll sie so aussehen:

die anleitung stammt aus einem rundfiletheft vom 'verlag für die frau' aus den 1950er jahren (und ist ein eBay-schnäppchen). da filetarbeiten wohl eher zu den selten ausgeübten handarbeiten gehören (nein, ich meine nicht filethäkeln) gab es kaum mitbietenden konkurrenten. war mein glück. sonst hätte ich wütend ob meiner minderbemitteltheit jammern müssen (wie so oft bei den schweineteuren kunststrickheften ... da such ich schon gar nicht mehr ...)
so, und jetzt sollte ich die zweite mausgraue socke in angriff nehmen. oder das leopardenfell? oder meine zweite braungeringelte socke ... ach, das geht ja nicht: mein zweites brauchbares nadelspiel hat mir ja das lurex-zeug verdorben. also mausgrau ...
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Samstag, 10. Januar 2004
strickfaul
stricker, 02:18h
bin ich. gibts denn so was? das mag an einer grauen (grau, ein gaaanz kleines bissel buntmeliert aber sonst: GRAU) liegen....
außerdem läßt mich angelas pythagoräische frage nicht los. es sind nämlich eben doch kurven und keine dreiecke (rechtwinklig oder nicht). ich weiß nicht: ist die mit der (begradigten) armausschnittkurve (parabel?) gleichgesetzte (und ebenfalls begradigte) armkugelkurve (die gauß'sche) nun die etwas längere von beiden? naiv-intuitiv hat sie zwei richtungsänderungen (die halbe kurve jedenfalls, und die ist es ja, die gleichgesetzt wird) und 'scheint' somit etwas länger. das wäre gut für den sitz des ärmels: etwas eingehalten muss er doch werden (erfahrungsgemäß).
ich kanns nicht überprüfen: mit integralen hab ich das letze mal vor bestimmt fast 20 jahren zu tun gehabt... (die braucht man doch bei gauß, oder? ich bin mir sicher, dass man das berechnen könnte, aber wie? und mit welchem aufwand?)
vielleicht mach ich einfach mal eine ganz unmathematische (aber empirische) testmessung?
so: nun habe ich alle leserInnen für wahrscheinlich sehr lange zeit vertrieben. haltet durch. 'es kommen härtere tage' (ingeborg bachmann).
außerdem läßt mich angelas pythagoräische frage nicht los. es sind nämlich eben doch kurven und keine dreiecke (rechtwinklig oder nicht). ich weiß nicht: ist die mit der (begradigten) armausschnittkurve (parabel?) gleichgesetzte (und ebenfalls begradigte) armkugelkurve (die gauß'sche) nun die etwas längere von beiden? naiv-intuitiv hat sie zwei richtungsänderungen (die halbe kurve jedenfalls, und die ist es ja, die gleichgesetzt wird) und 'scheint' somit etwas länger. das wäre gut für den sitz des ärmels: etwas eingehalten muss er doch werden (erfahrungsgemäß).
ich kanns nicht überprüfen: mit integralen hab ich das letze mal vor bestimmt fast 20 jahren zu tun gehabt... (die braucht man doch bei gauß, oder? ich bin mir sicher, dass man das berechnen könnte, aber wie? und mit welchem aufwand?)
vielleicht mach ich einfach mal eine ganz unmathematische (aber empirische) testmessung?
so: nun habe ich alle leserInnen für wahrscheinlich sehr lange zeit vertrieben. haltet durch. 'es kommen härtere tage' (ingeborg bachmann).
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