stricken etc.

die menschliche psyche (und manchmal glaube ich, meine ist ein besonders kapriziöses exemplar der gattung) ist ein seltsames wesen ... jetzt, wo alles klar ist, ich weiß, dass die jacke tragbar wird etc. will der zweite ärmel so gar nicht wachsen ... dabei würde ich die jacke doch so gerne gleich tragen ...;-)

kann ich relativ beruhigt den zweiten ärmel stricken ... die theorie wurde in der praxis bestätigt: es war wohl das falsche programm ... jetzt stimmen die maße und auch die leichte "walkoptik" hat der ärmel ... so wie der rest.

ich finde das wirklich faszinierend ... (und könnte mir fast vorstellen, diese methode beim nächsten mal bewusst anzuwenden ... : es ist alles so schön gleichmäßig geworden, das maschenbild leicht "veschwommen" ... )

der stressfaktor ist leider dabei sehr hoch (und das hemmt mein stricktempo ... nur wenn ich ganz sicher bin, dass alles so wird, wie ich es mir vorstelle, komme ich wirklich zügig voran und such mir nicht immer ablenkungen ...) ...

warum? weil ich die gründe des (leichten) schrumpfens der jacke nun richtig interpretiert habe. insgesamt ist ja das gestrick viel kompakter geworden bei minimaler schrumpfung. das ist weder bei der maschenprobe noch beim rückenteil, das ich bereits zuvor schon einmal getrennt in der waschmaschine im handwaschgang (kalt) hatte. der ärmel (der zweite, ohne rippen; der erste gerippte sah unmöglich aus ...) hat sich nun nach dem waschen nicht verändert (und folglich auch nicht die geplanten maße erreicht ...) --- was tun? vorsichtig von hand mit warmen wasser waschen. nix passiert! heißes wasser und kalt "abschrecken" ... eine erste kleine verbesserung ... nur: was ist mit dem jacken"körper" in der maschine passiert? warum hat der ganz anders reagiert? meine vermutung: ich habe versehentlich das falsche programm eingestellt ... ein drehknopf dient zur programmwahl, unmittelbar neben dem kalten handwaschprogramm (da liegt das teil wirklich nur im wasser und wird alle 5 minuten sanft geschwenkt: sanfter könnte man es von hand auch nicht behandeln ...) liegt der 40 grad-wollwaschgang ... und mit diesem programm wasche ich jetzt den ärmel und hoffe und zittere ... da mein handfilzversuch nicht "brutaler" war, dürfte eigentlich nichts schiefgehen ... ich bin gespannt ...

[das foto ist unsäglich ... ich kann noch nicht einmal sagen, warum eigentlich...]

also: mehr als die form kann kann man eigentlich nicht erkennen ... und dabei wirkt das material so schön (und kratzt doch beträchlich, besonders wenn man bei über 30 grad anprobiert ... mit nur einem trägerhemd ...)

das war wieder einmal alles andere als stressfreies stricken: unterschiedlich garnstärken (davon sieht man jetzt so gut wie nichts mehr ...) und maschenproben, die nicht so genau waren, wie sie bei einem doch sehr "auf figur" gearbeiten teil hätten sein müssen ... (und vier randmaschen können unter umständen auch den einen oder anderen zentimeter stehlen ... man lernt eben nie aus ...)... und dann: die wäsche! ... zwei zentimeter hat das gute stück in der länge (vorher: 63 cm) gelassen ...und in der breite auch in etwa bei vorher 90 cm brustumfang (hätte ich an die randmaschen gedacht, wären es wie geplant etwa 92 cm geworden ...) auch weniger ... ich sah mich schon alles in den müll werfen ... doch etwas spannen und ziehen hat die ursprungsmaße (in der breite ... ) wieder hergestellt. puh! nun ist es zwar knapp (die 90 cm die das teil nun im umfang hat sind in etwa genau mein tatsächlicher brustumfang ... wenn ich nicht sehr tief einatme ...), passt aber und sitzt ganz gut. die 2 cm die in der länge fehlen sind genau die, die ich bei der ersten anprobe, vor der wäsche, bemängelt habe: schmal und mit rippenbündchen ist wirklich heikel in der länge: zu kurz sieht herausgewachsen aus, etwas zu lang ist aber auch unvorteilhaft ... das bündchen muss genau da sitzen, wo der gürtel/hosenbund ist (und das ist bei mir nicht eben nicht die taille und auch nicht genau "mitten auf der hüfte" sondern sozusagen auf dem oberen rand der hüfte ...) ... kurz (ich weiß, ich weiß: ich laufe nicht mehr ganz rund, wenn mich zwei cm um den schlaf bringen können ...) jetzt ist es in der länge perfekt und in der weite knapp aber gut (und die knopfleiste sperrt auch nicht ... diese geschichte erzähle ich nicht ...;-))

das gestrick ist übrigens nach dem waschen viel kompakter und fester geworden, in höherem maße als man bei den minimalen größenveränderungen hätte annehmen sollen ... und und und ...

der kragen gefällt mir übrigens sehr gut so: eine art knapper matrosenkragen (am liebsten hätte ich ihn noch länger gemacht ... hatte dann aber keine lust mehr und wollte eigentlich auch, dass das garn, das ich gesponnen habe, aussreicht - ganz so luftig-leicht ist es nämlich nicht mehr, wie ich vorschnell nach dem ersten strang vermutet hatte ... ich brauche also doch auf jeden fall die ganzen 500 g )

die ärmel werden nun in zweierrippen gestrickt; ist zwar nicht mehr nötig, das restgarn ist relativ gleichstark, ich finde die idee aber unabhängig davon ganz hübsch ... nimmt der jacke etwas von ihrer altherrlichkeit ...

so ärmellos mit kürzerem kragen aus anderem material und nicht durchgeknöpft wäre eigentlich eine hübsche idee für ein sommerliches "top" ... mal sehen ...

fast jedenfalls: am freitag abend ist der dritte auftragspullover (zweiteilig ...) endlich fertig geworden ("fast" heißt in diesem fall, dass ich noch die fäden vernähen muss --- das konnte ich nicht, weil ich ja evtl. noch mal alles wieder hätte auftrennen müssen, falls es dem auftraggeber nicht zugesagt hätte ... hat es aber zum glück). ist wirklich ganz lustig geworden ... so mit einem zusätzlichen monströsen "bolero"-westchen --- es erinnert an ritterrüstungen, und das sollte es auch ...

ich weiß: ohne foto ist das nicht sehr informativ ... später einmal werd ich welche nachreichen ...

dann durfte ich endlich an meiner braunen strickjacke weiterarbeiten. langsam wurde das garn dicker ... gut, das war zu erwarten ... doch dann (der rücken ist fertig ...) war der nächste strang doch sehr viel dicker (für meine perfektionistischen verhältnisse zumindest ...). ergebnis: hysterischer anfall ... oder etwas in der art. dann die suche in den strängen: da müssen doch wenigsten noch 100 g für die beiden vorderteile zu finden sein, die dünner sind. glück gehabt! dann werden halt die ärmel etwas wärmer (und nach einer neuen maschenprobe ...) gestrickt. natürlich wäre es umgekehrt sinnvoller, doch das geht nun nicht mehr ... also den rücken noch einmal stricken ... neee, das mach ich nicht! ...

dann die idee: damit es weniger auffällt, dass die ärmel dann aud dickerem garn gestrickt sind, könnte ich sie doch einfach ganz in zweierrippen stricken? mal sehen ... im moment bin ich beim zweiten vorderteil ... und habe mich gerade erinnert, warum ich sonst lieber zum reißverschluss gegriffen habe: es gibt keine knöpfe! ... jedenfalls nicht genau die, die ich will! schwarzbraun, flach, zweiloch, naturmaterial, leicht ... holz oder horn oder perlmutt oder kokos ... ich will keine kuststoffknöpfe! ... ich hab schon in sämtlichen on-line-läden gesucht und werde morgen mal die "echten" geschäfte abklappern ...

sonst muss ich mir wohl selbst welche schnitzen ;-)

ob man perlmuttknöpfe selbst einfärben kann???

ach so: ein foto mache ich, wenn etwas mehr als dunkelbraune einzelteile erkennen kann ...

nur: wer will wirklich ein dunkelstbraunes etwas glatt rechts gestrickt, mit 2/2-gerippten bündchen sehen? dacht ich mir, deshalb hab ich mir auch das foto gespart. in natura wäre das was ganz anderes: textur und farbe sind dann nämlich durchaus betrachtenswert (nur leider kann man das nicht fotografieren, jedenfalls nicht mit meiner kamera ...): dunkelbraun gefärbtes milchschaf mit schwarzem merinozusammenkardiert ergibt gesponnen und verstrickt eine sehr schöne melierung. und mehr noch: die helleren milchschafhaare liegen leicht flaumig auf dem gestrick und erzeugen eine leichte mohairoptik. überhaupt: diese leicht störrisch-borstigen und dabei glänzenden milchschafhaare "funktionieren" auch etwas wie mohair, d. h. es wird ein sehr leichtes jäckchen, luftig, transparent wenn man es gegen das licht hält (sonst gar nicht ...). wie auch immer: wider erwarten habe ich das wohl noch dazu sehr luftig gesponnen ... und verstricke es locker (mir 3er nadel ... hahah ... komme aber auf nur 21 maschen auf 10 cm, was wohl an der geringen elastizität des garnes liegt ...).

jedenfalls werde ich wahrscheinlich die ganzen 500 g gar nicht brauchen, muss aber auch auf taschen und reißverschluss verzichten und nach sehr leichten knöpfen ausschau halten ... (es gibt zwar leichte kunststoffreißverschlüsse, aber damit verdürbe ich mir den edlen "natur-touch" des gestricks ...).

jetzt muss ich aber leider erst (endlich ...) den dritten auftragspullover (auch dunkelbraun ... oh gott!) vollenden. (so nachsichtige auftraggeber sind ganz schlimm für mich: aufschieben bis zum letzten [dabei permanent ein schlechtes gewissen, dass mich von allem anderen stricken abhält ... - auch das ein grund, warum ich nur socken gestrickt habe; die "durfte" ich, weil das kein ernsthaftes stricken ist, also nur was "für nebenher" ... na ja, jedenfalls etwas in der art ...]). der pullover selbst (glatt links bis zu säumen und kragen, schmal mit ordentlich eingesetzen ärmeln) ist fertig, nun fehlt nur noch das, was eigentlich die betonten armkugeln sein sollten ... mit doppeltem faden kraus rechts gestrickt, mit 9er nadel ...; da hab ich mich dann geweigert. das zu konfektionieren ohne dass es schlampig aussieht? neee, geht nicht! nun versuchen wir (also ich ...) eine art kurzärmeliges bolerojäckchen zu stricken (auch kraus mit 9er nadeln; viel gewonnen habe ich damit auch nicht ...) ... das klingt fürchterlich, wird aber ganz nett (wenn es mir gelingen sollte, die ärmel einzusetzen: einfach einnähen geht da nämlich nicht: die nähte würden unsäglich dick ... eine idee habe ich ... mal sehen wie das in der praxis dann aussieht ...)

lieber würde ich natürlich an MEINER jacke stricken ... ergo: ganz schnell den auftrag vollenden! (und keine zeit auf die korrektur der tippfehler hier verschwenden ...;-))