Mittwoch, 30. Juni 2004
jetzt mache ich auch mit!
Die verstrickte Dienstagsfrage - Woche 27/2004

Was denkt Dein Mann / Deine Frau (Freund(in), Lebensabschnittsgefährte(in), ... :-)) über Dein Hobby? Hast Du schon mal versucht, ihm/ihr das Stricken beizubringen? Hast Du schon mal etwas für sie / ihn gestrickt?

mein freund kennt mich nicht anders als handarbeitend; er ist ein dankbarer abnehmer von kunststrickdecken (die ich selbst nicht sooo gut gebrauchen kann ... und die ich schon länger nicht mehr gestrickt habe), jedes zweite paar socken geht an ihn (und manchmal trenn ich mich sogar von denen, die ich explizit für mich selbst gestrickt habe). pullover, ja, aber nur als auftragswerke ("diese farbe???" .... "welches muster gefällt dir besser? das oder das?" - "die sind beide schön." [an dieser stelle könnte ich so ein grinsedings gebrauchen])

ich hab es wohl schon mal geschrieben: mittlerweile kann er sockenwolle von anderen garnen unterscheiden (wenn regia draufsteht ist es ok - vorsicht! sage ich: nicht das 6-fache, das ist viiiiieeeel zu dick; es gab schon mobiltelefonate: er im wollladen, ich im büro ...) und kauft selbst welche, manchmal --- dann muss ich es nur noch für in versocken. einmal gab es auch ein knäuel regia tweed in dunkelgrau als mitbringsel für mich! (ich mag diese farbe und das garn, habe mich also wirklich gefreut).

ich missioniere auch oft: bisher leider ohne erfolg - "jetzt nicht - wenn ich ruhe habe - am wochenende vielleicht - das kann ich nicht etc."

am wochende fragte er mich, ob ich ihm nicht einen pullunder (westover ...) stricken könnte, auf der maschine. mhm ... ich hab kurz gezögert und auf die halben socken gezeigt und die filetarbeit ... "könnte ich nicht mit der maschine...?" --- klingt gut, nur: seine vorstellung ist: maschinestricken, da schiebt man einfach den schlitten hin und her und nach einer gewissen zeit kommt unten der fertige pullover heraus.... aber das wäre ein punkt, an dem ich - taktisch geschickt - bei weiteren missionierungsversuchen ansetzten könnte ...

[gebote für spätere weblogeinträge: "fasse dich kurz!" und "mäßige deine interpunktion"]

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fortsetzung kann folgen
auch wenn ich den ersten band noch nicht durchgelesen habe: sicherheitshalber hab ich mir heut schon mal den zweiten besorgt ... infolge werde ich dann auch noch "jane eyre", "martin chuzzlewit", einige shakespeare-stücke und auch andere englische klassiker (wieder)lesen müssen. milton wäre auch angebracht ("The John Milton weekend was ending with a disco.", fforde: the eyre affair. london 2001, p.187).

mit anderen worten: immer noch keine masche, kein knoten...

dafür überkam mich eine pullovervision. nichts spektakuläres, aber etwas, was ich gern hätte und deshalb auf meine imaginäre to-do-liste gesetzt habe (die strickjacke liegt vorerst auf eis...). mal etwas weniger schlichtes: nicht uni und kein rippenmuster, jedenfalls nicht ausschließlich. ein pullover in einem jacquard-flächenmuster, rhomben oder karos als grundraster, etwas in der art jedenfalls. "retro-stylish", 60er oder 70er jahre. das ganze nur im vorderteil gemustert, ärmel und rücken uni, vielleicht sogar gerippt (oder ich lass sie ganz weg). die farben? passend dazu natürlich braun-rost-senftöne (nur zwei farben ...) oder schwarz mit etwas giftigem grünen ... oder ganz anders. jedenfalls muss ich unbedingt etwas anfangen, was mir freude beim stricken macht. und das stricken mit zwei farben ist eine herausforderung. nun such ich ein passendes garn. gefachtes von der kone ist sicher für die ersten jacquard-versuche nicht die erste wahl. also? sockenwolle? am liebsten wäre mir eine reine schurwolle/merino mit einer lauflänge um 150-180 m auf 50 gramm. gibt es so etwas? preiswert soll es auch noch sein... (für den fall, dass auch dieses unternehmen schiffbruch erleidet).

jedenfalls habe ich jetzt die gelegenheit, alle meine alten strickhefte (aus den jahren 1920 bis 1970) nach einem muster zu durchsuchen. falls ich den karton finde, in dem sie noch immer ausharren. oder ich mach kreuzchen auf karopapier. oder suche die beiden kreuzstichmusterbücher mit ungarischen volkskunstmustern vom flohmarkt ... (geniale muster, aber ich kreuzstichel nicht gern und wüsste auch nicht, was ich besticken sollte ...)

ach ja: am wochenende wird mein schlafzimmer endlich verschönt. man gewöhnt sich so schnell an provisorien ... lust dazu habe ich nicht ... rosarot oder gelb --- mal sehen, wofür ich mich spontan entscheide.

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Montag, 28. Juni 2004
nicht geknotet, nicht gestrickt...
hier ein bild der ursache:

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Freitag, 25. Juni 2004
mit dem selbstauslöser aus der anonymität
meine "flamme" glüht weiter und es macht augenblicklich sogar spaß, glatt vor sich hin zu filieren. die zeit vergeht dabei wie im flug. nur für den rücken ist es anstrengend. warum? weil ich dabei so am tisch sitze:



sicher wäre auch eine bequemere arbeitshaltung möglich; ich habe dann aber immer das gefühl, die arbeit nicht richtig unter kontrolle zu habe. wie beim autofahren: da sitz ich trotz meiner langen beine (und arme) eigentlich zu dicht am steuer und aufrecht, als hätte ich einen stock verschluckt.

das rote in meiner hand ist die einlage, eine plastikstricknadel, die eigentlich nicht so schief gehalten werden sollte. aber die freudige erwartung des selbstauslösenden blitzes hat dann das ganze doch etwas verrutschen lassen ... ganz natürlich eben und ungestellt ... ;-)

ein foto von der decke gibt es erst, wenn ich angela überrundet habe. mit anderen worte: nie...

als ausgleich also gebe ich meine anonymität (zumindest optisch) auf. ich finde es eigentlich ganz angenehm, wenn man sich ein bild von der/dem weblogautorIn machen kann. nein, nicht "machen kann", sondern gemacht bekommt.

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Freitag, 25. Juni 2004
es geht voran
die "flamme" nimmt gestalt an: runde 12 ist erreicht und ohne zunahmen geht die sache recht flott. jedenfalls im vergleich zum anfang, endlos sind die runden schon, und wenn ich daran denke, wie sich die schlingenzahl noch erhöhen wird ...

foto spar ich mir: angela habe ich noch nicht überholt; es sieht logischerweise genauso aus.

40er häkelgarn ist übrigens eine gute stärke für solche größeren filetarbeiten. oft wird in neueren anleitungen (so um 1950/60 herum ... die "flamme" stammt aus den 20er jahren) 20er oder sogar 10er häkelgarn angegeben. das ist eindeutig zu dick. auch bei starken einlagen (das sind die stäbchen, über die man die schlingen bildet ---falls "außenstehende" sich wirklich die mühe machen, diese esoterischen betrachtungen zu lesen ...) wirkt sich die dicke des garns nicht wirklich positiv auf die stabilität aus. negativ ist bei dickem garn, dass auch die knoten sehr dick werden und zu sehr hervorstechen. das ist logisch, denn ein knoten besteht aus mehreren "lagen" faden; dickeres garn wirkt sich also stärker auf die knotendicke als auf die stabilität aus. das ganze verliert dann diesen graphischen charakter sich kreuzender linien oder kreisbögen (oder was auch immer). bei dünnem garn treten die knoten stark zurück und sitzen nicht so penetrant auf den kreuzungslinien.

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net-along
aufgerafft und knoten gemacht: bindefadenlos geht es jetz weiter und erst einmal einige runden ohne zunahmen ...

so mühsam, wie bei dieser decke, war es noch nie: ständig verknotet das garn und: es reißt sogar. ich habe das gefühl, dass es am garn liegt: schlechte qualität? anchor sollte eigentlich ... aber woran soll es sonst liegen: ich filiere wie immer.

ich habe mich entschlossen einfach weiter zu machen und unsauberkeiten (die am ende ja gar nicht auffallen) in kauf zu nehmen. so übe ich wenigstens weber und kreuzknoten. hat schon alles seinen sinn. oder auch nicht.

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handarbeitskrise
kann ich eigentlich noch etwas anderes als socken stricken [die frage habe ich schon einmal gestellt ...]? wie es scheint, geht alles andere im moment in die hose: die filetarbeit liegt immer noch in der ecke, die strickjacke wird mit sicherheit nie fertig werden. dafür kann ich meinen perfektionismus an all den socken, die mir (auch wenn sie eigentlich für mich bestimmt waren) sofort aus der hand gerissen werden, ausleben. aber nun ist schluss: das spiel mit verschiedenen nadelstärken und der kampf um die ideale spitze sind fürs erste beendet: da lässt sich mit meinen augenblicklichen fähigkeiten nichts mehr verbessern ... was nicht heißt, dass sich prinzipiell nicht noch das eine oder andere ...

die STRICKJACKE: ich weiß nicht, woran es liegt: das stricken macht keine spaß. vielleicht, weil ich von dem ergebnis gar nicht mehr überzeugt bin. ein teil, was dann zu einem kleiderschrankleben verdammt ist zu stricken, ist wirklich alles andere als spaßig. also: noch mal von vorn? eine strickprobe (drei rechts, eine links mit dickeren nadeln) habe ich gemacht. 4er nadeln sind furchtbar dick. und die wolle ist es auch: grob und, wie ich jetzt finde, hässlich, auch die farbe. nun spiele ich mit dem gedanken, aus dem garn eine tasche zu stricken und zu filzen. grau und schlicht sollte das auch für mich ein tragbares teil werden. form und "design" hab ich vor augen. aber meine waschmaschine ist (nach dem sie vor einem jahr einen teuren neuen motor bekommen hat) kaputt: tot, will nicht mehr. bauknecht weiß eben was ... frauen ... wünschen. mögen frauen wirklich waschmaschinen, die ein feste beziehung mit dem waschmaschinenmonteur eingehen? kann ich mir nicht vorstellen. und von hand filzen? ich hab das noch nie gemacht. vielleicht einfach kochendes wasser darüberschütten und dann abschrecken? so wie beim eier kochen ... [nein, nein: theoretisch weiß ich, wie es geht ...].

jetzt werden erst mal die socken fertig gestrickt: die grünen baumwollenen. und dann die weißen ... diese jedoch nicht mehr für mich...

ich könnte natürlich auch einfach den heutigen freien tag zum wollkauf nutzen: neue wolle, neues glück?

oder: meine strickmaschine entstauben und testen, ob sie socken herzustellen vermag. [wo ist das anleitungsheft? ich weiß, dass ich es vor dem umzug studiert hatte und nicht in den strickmaschinenkarton gelegt habe. aber wohin dann???? meine rohwolle ist übrigens auch samt karton, vorausschauend mit der aufschrift "rohwolle" versehen, in den unendlichen weiten der noch unausgepackten umzugskartons verschwunden; ich würd schon gern mal wieder spinnen, auch wenn mich die spindel seit meinen versuchen am spinnrad gar nicht mehr so reizt. für ergebnisorientiertes spinnen ist mir das ding viel zu langsam. ein vollwertiger ersatz ist es jedenfalls für ungeduldige - wie mich -nichts.]

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Montag, 21. Juni 2004
regen in spanien
[wer den intendierten bezug zwischen obiger überschrift und untenstehendem bild/text richtig deutet ... mhm ... bekommt ein knäuel sockenwolle ...]

endlich also auch mal wieder ein bild aus meiner aktuellen sockenproduktion (und nicht nur von den rohstoffen ...):



die fertigen sind aus "golden socks color", ein garn, das erst nach dem dem waschen ein gleichmäßiges maschenbild ergab. also nichts für ungeduldige perfektionisten. die geduld wird aber belohnt: gewaschen schaut es aus wie auf der maschine gestrickt. sehr fein, angenehm dünn und mit einem ganz leichten "edlen" glanz. wahrscheinlich ist die wolle totbehandelt mit chemie. superwash hoch drei.

man beachte bitte auch meinen wagemut: die wolle ist zwar nur sehr dezent gemustert, hat aber einen eindeutigen farbrapport, den ich bewusst ignoriert habe. ich hatte einfach keine lust, endlose meter abzuwickeln ... auf der autobahn, wo ich die zweite socke begonnen habe.

die dunkelgrünen sind eine auftragswerk: mein freund hat sich die wolle nicht nur ausgesucht, sondern ganz allein in einer fremden stadt (seiner weserbergländischen heimatstadt) gekauft und mir zur verarbeitung vorgelegt. habe ich etwas falsch gemacht? ihn vielleicht durch zu häufiges sockenstricken verwöhnt? meine infizierungsversuche sind bisher leider gescheitert: ein, zwei maschen am meinem strickstück (die ich unbemerkt wieder zurückgestrickt habe) und seine bemerkung "das kann ich nicht" waren alles, was ich erreicht habe. bisher: ich gebe nicht auf; zur not trete ich in den (fremd)strickstreik und stricke vor seinen augen die aufregendsten socken ganz für mich allein ...

ach ja: die regia cotton ist ausgesprochen dick; ich stricke sie mit nadel 2,25. außerdem ist sie sehr lose gezwirnt und neigt dazu, sich zu verknoten. das ergebnis wird aber sehr schön gleichmäßig.

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