stricken etc.

die letzte weihnachtssocke hat schon ein bündchen und wird also auch noch rechtzeitig fertig werden (größe 44 aus meilenweit von lana grossa). vielleicht kann ich ja doch noch ein ersatzpaar für die zu früh verschenkten schaffen. doch der westover hat vorrang ... und ich zu wenig unbeobachtete momente zum heimlichen arbeiten. gespannt oder gedämpft wird er nicht werden; ich bin schon froh, wenn ich ihn noch vor weihnachten waschen und ungesehen werde trocknen können. außerdem finde ich, dass alle spannerei eher der beruhigung des gewissens ('ich hab alles richtig gemacht') dient als dass es wirklich resultate bringt. jedenfalls keine, die die erste wäsche überstehen bzw. die eben jene wäsche nicht auch erzeugen könnte: ein gleichmäßiges maschenbild. natürlich lassen sich gespannte (glatt rechts gestrickte) teile besser zusammennähen. ich könnt es mal mit vorsichtigem bügeln von links versuchen, um das einrollen der ränder etwas zu mildern. das ist aber bei 25 % plastik auch nicht ungefährlich ...

ob morgen meine eBay-wolle schon kommt? verrückt: man braucht das garn nicht wirklich - das bestätigt ein blick ins vorratslager - und vor allem hat man genügend angefangenes herumliegen und wartet trotzdem auf nachschub. das ist eindeutig eine form von abhängigkeit. a propos abhängigkeit: ich geh jetzt eine zigarette rauchen.

jetzt habe ich doch allen ernstes ein mühsam in aller heimlichkeit gestricktes paar socken (regia miniringel in grün-braun-hellgrün-wollweiß, endloser fabrapport und demnach einmal gestückelt und verzweifelt ob der nun nicht identischen spitzen ... 64 maschen, größe 41) als vorweihnachtliches aufmunterungsgeschenk rausgerückt. was heißt das? entweder keine weihnachtssocken für meinen freund ... oder eine nachtschicht. langsam wird es knapp, und eigentlich sind ja auch noch andere dinge zu tun. backen ... von den 6 stollen (dreipfünder), die in meiner heimat 'scheitchen' hießen, sind noch 4 am leben, das dürfte reichen. aber noch kein einziges kekschen ist gebacken, auch keine pfefferkuchen. und nebenbei gibt es ja auch noch so etwas, das man 'studium' nennt ...

garnmangel herrscht jedoch nicht. hab soeben 1,2 kg regia strato-color (alle farben ... nun sollte ich mich vielleicht doch am sockenstricker-tauschpaket beteiligen ...) bei eBay für 45 euro ersteigert. eine typische 'zahltag'-aktion.

ich habe das vorderteil gestrickt und die maschine für das nächste halbe jahr unters bett verbannt. die mouliné-wolle (dunkelblau mit einem faden rot-gelb-grün verlaufend, also keine richtige mouliné ... oder doch?) hat eigenartigerweise anfangs längsstreifen gebildet. seltsam, sowohl beim vorderteil als auch beim rücken. beide male nur im unteren bereich, dann war schluss, obwohl ich noch kein neues knäuel angesetzt hatte und auch die maschenzahl die gleiche geblieben war. ich bin leider kein mathematiker, um diesem phänomen auf den grund zu gehen. es ist im rahmen des erträglichen und fällt glücklicherweise nicht allzu störend auf. aber abwechselnd mit zwei knäulen zu stricken ist auch etwas verwirrend und ergibt schlechte ränder.

ganz toll: die maschenprobe stimmt (ich hatte sie auch extra gewaschen und getrocknet - in erinnerung an meine strickjacke, die schließlich mehr als hauteng geworden ist ... ).

damit sieht die weihnachtsliste schon ganz gut aus: der westover braucht noch blenden und ein zweites bündchen, 1 3/4 socken warten auf ihre vollendung und vielleicht schaffe ich auch noch ein paar fingerhandschuhe. dann ist es endlich soweit: ich darf nur für mich stricken.

kaum höre ich, dass man (also mann in diesem fall) etwas braucht, was man selbst herstellen kann, dann muss ich auch gleich mit der wunscherfüllung beginnen: ein fingerhandschuh in einem flotten anthrazit (fischer record 6-fach) ist auf den nadeln und der kleine finger erreicht. und immer heimlich, eine plastiktüte in greifbarer nähe, damit ich das strickzeug schnell unter dem sofa verschwinden lassen kann, wenn der zu beschenkende plötzlich in der tür steht. man sollte für die weihnachtszeit den zweitschlüssel konfiszieren. doch dann ist zumindest klar, dass es eine überaschung geben wird. ich will aber richtig überaschen. hoffentlich sind wenigstens bald die weihnachtsgeschenke fertig, die ich offen stricken darf, weil die zukünftigen empfänger glücklichweise hunderte kilometer entfernt wohnen und auch keinen schlüssel zu meiner wohnung haben, damit ich wenigstens als alibistrickerei etwas für mich auf den nadeln haben kann (der satzt ist richtig, doch, nur etwas lang und verschachtelt .. oder doch nicht?). ich könnte auch ein paar neue socken brauchen. ein halber westover will auch vervollständigt werden und ... eine ganze liste muss irgendwo zwischen berechnungen unfertiger oder noch gänzlich ungestrickter pullover liegen. morgen räum ich auf. oder besser nach weihnachten.

hasse ich, wirklich. das mag aber daran liegen, dass ich nur steinzeitliche exemplare mein eigen nenne. eine 'empisal knitmaster' aus den 1960ern fuer 20 mark auf dem flohmarkt erhandelt. strickt einwandfrei und ist ein simples einbett, bei dem man aber noch den faden bei jeder reihe von hand einlegen muss. dass hat vorteile ... und den nachteil, dass bei jeder unaufmerksamkeit sofort das halbe teil abgeworfen wird. das ist mir gestern abend einige male passiert als ich mich ungeduldig entschieden hatte, einen weihnachtsgeschenkwestover aus verständlichen gründen doch nicht von hand zu stricken. ich bin mir nicht so sicher, ob ich mit der maschine wirklich bedeutend schneller bin. die bündchen muss ich sowieso von hand stricken, aber das geht bei der 6-fädigen wolle doch recht schnell. gut, der rücken ist bis auf 3/4 vom bündchen fertig; von hand hätte ich das sicher nicht in 2 bis 3 stunden geschafft. trotzdem: entweder brauche ich eine bessere maschine oder ... bessere nerven.
sobald das vorderteil fertig ist werde ich die maschine wieder dahin stellen, wo sie hingehört: unters bett. da kann sie dann dem chemnitzer doppelbett gesellschaft leisten (mit dem liege ich auch im streit ...).

soll ich mich wirklich in die reihe der strickwebloggerInnen einreihen? den mädels (darf ich das sagen?) von den sockenstrickern bin ich es ja schuldig, nicht war? los geht's, auch wenn die bebilderung bis weihnachten noch auf sich warten lassen wird (eine digicam, endlich, wird unter dem weihnachtsbaum liegen).