Montag, 24. Mai 2004
die strickwelt hat mich wieder
jedenfalls ein wenig: die erste in der neuen wohnung begonnene socke ist fertig. dabei habe ich wieder einmal mit der spitze experimentiert: fehlgeschlagen! ansatzweise bieten sich aber möglichkeiten für eine bandspitze ohne band. das werde ich ein andermal testen (an den bandstellen immer drei maschen überzogen zusammenstricken; ich hatte das in jeder reihe getan und dann versucht, die restlichen maschen - etwa ein drittel der gesamtmaschenzahl - im maschenstich zu verbinden: keine schöne lösung). nun habe ich "meine" verkürzte variante der sternspitze so abgewandelt, dass ich die letzten 16 maschen von der linken seite zusammngestrickt und dabei abgekettet habe. akzeptabel, nicht ideal. mein idealbild einer spitze ist eine, die der mit verkürzten reihen ("toe up" oder nicht - dann im maschenstisch geschlossen) nahe kommt, optisch zumindest. warum ich die dann nicht stricke? ich finde die verkürzten reihen bei socken so unbequem zu stricken ... optisch ist es aber auf jeden fall die schönste lösung. ich mag nicht, dass man bei den klassischen spitzen am ende maschen zusammenzieht. das ist nicht anatomisch und gibt bei ringelnden garnen meist noch dazu einen häßlichen farbigen "punkt".

ich sollte vielleicht doch noch einmal die verkürzten reihen testen ...

außerdem habe ich etwas am vorderteil meiner grauen strickjacke gestrickt: das muster ist nicht nur sehr rechenaufwendig (weil asymmetrisch), es strickt sich auch langweilig ... jedenfalls habe ich endlos gerechnet, damit beide vorderteile mit den gleichen (rand)maschen beginnen bzw. enden und gleichzeitig auch an den armausschnitten jeweils symmetrisch sind. ein asymmetrischer mustersatz von drei maschen macht das irgendwie kompliziert (und man muss etwas tricksen damit es scheinbar symmetrisch wird).

[gehts vieleicht noch etwas abstrakter?].

nun klappts, auch wenn ich für die armausschnitte an den vorderteilen jeweils eine masche mehr habe abnehmen müssen als bei den rückenteilen. schneidertechnisch wäre das sogar von vorteil (wenn sich denn eine masche wirklich auswirken würde). das problem ist entstanden, weil die vorderteile sich überlappen müssen. wenn ich dann noch die knopflöcher "verteilt" habe (und mich entschieden, wie breit und wie weit vom rand entfernt - dabei dem muster angepasst - sie sein müssen), ist das schlimmste erledigt. dann kommt nur noch die berechnung der ärmel nebst ihrer kugel.

und wenn meine finger nicht mehr so fühllos sind, geht es hoffentlich auch wieder im normalen stricktempo ... (doch nächste woche seht ja schon wieder renovieren auf dem plan ...).

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Samstag, 22. Mai 2004
stricken in der oper
nein, nicht während der vorstellung, sondern auf der bühne:

Nuri:
Ich stricke dir hier eine schöne Jacke. Die deine ist grau und häßlich.

Pedro:
Laß sein, mein kind, ich werde sie nicht tragen. Und eh sie fertig ist, bin ich weit fort.


letztere bemerkung soll nicht andeuten, dass nuri etwa langsam stricke. pedro will hals über kopf weg.

diese stelle habe ich heute zum ersten mal bewusst wahrgenommen.

ach, die quellenangabe: Eugen d'Albert: Tiefland. Musikdrama in einem Vorspiel und zwei Aufzügen. Text: Rudolph Lothar nach Angel Guimerá. das zitat stammt aus der ersten szene des zweiten aufzugs.

und bei gelegenheit gibt es noch einen zweiten teil von "stricken in der oper". eine stelle fällt mir spontan noch ein. und ab heute werde ich sehr genau hinhören ... (und eine dritte oper kommt mir grad in den sinn, da sinds aber noch andere handarbeiten, die mit dem stricken in einem atemzug erwähnt werden ...)

übrigens habe ich schon eine strickmaschine in einer frühen (!) erzählung von herman hesse entdeckt. nett, nicht?

und da ich einmal dabei bin: auch das filieren ist literaturtauglich: in einem englischen roman aus dem 19 Jh. beschäftigt sich die heldein mit ihrer filetarbeit. leider geht aus der beschreibung nicht hervor, ob sie filiert oder "nur" das netz bestickt. beide deutungen sind möglich (wenn ich mich recht erinnere war es in elisabeth gaskells "wives and daughters", sicher bin ich mir jedoch nicht).

vielleicht sollte ich solche stellen sammeln?

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verspätet
doch dass ich jetzt doch noch eine bild nachreiche, zeigt, dass sich etwas normalität bei mir eingestellt hat. vorrübergehend: noch warten einige zimmer auf ihre verschönerung.

immerhin habe ich heute schon wieder ein paar runden gestrickt.

mein opal-abo also:



die obere reihe gefällt mir (nein, das seidene gebe ich nicht her ...).
die untere reihe? das linke ist ganz nett. das lila auch (für wen nur?). das rechte? nee, also wirklich, ich find es irgendwie merkwürdig. typische opal-farben ... die letzten beiden wäre ich bereit zu tauschen, am liebsten gegen gleiches in anderen "farbstellungen" ... lila gegen grün für jörg alias irma ladouce ... oder braun ... auch von dem links unten könnt ich mich trennen ...

fotos von meine grünen heim zu machen, habe ich aufgeben müssen: die lichtverhältnisse haben mein grün verdorben. warten auf besseres licht: aufgeschoben nur. und dann gibt es "vorher-nachher" bilder ...

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Mittwoch, 19. Mai 2004
irma ladouce
würde sich jetzt in meinem wohnzimmer unter umständen wohl fühlen, auch wenn sie sicher bemerken müsste, dass das grün etwas matt ist. grün ist es geworden, und damit bin ich wieder bei meinen anfängen angelangt: meine erste eigene (weddinger - oh gott!) wohnung war nämlich auch mit einem in einem selbstgemischten grün gefärbten wohnzimmer ausgestattet. und lustigerweise ist nach allen testfärbungen und nachmischungen das grün sehr ähnlich geworden, wenn auch etwas dunkler und gleichzeitig matter.

ganz einfach: jetzt, da ich das zimmer so sehe, wie es ist, weiß ich, dass das der einzige für mich richtige farbton war. das zimmer ist natürlich dunkler geworden. aber: hell auf teufel komm raus erzeugt nicht immer gemütlichkeit. ein foto folgt, wenn ich mit meinen zerschundenen und leider zum stricken ganz und gar unbrauchbaren händen das bücherregal eingeräumt habe.

ein zimmer ist jetzt bewohnbar. die decke allein hat micht tage gekostet. wenn irgendwann einmal in der renovierungsgeschichte einer wohnung so richtig unfachmännisch vorgegangen wurde (latex- auf geleimter wandfarbe!), ist kaum ein ausweg in sicht. streichen: flecken schlagen durch. grundierung drauf. trocknen lassen. neu streichen. flecken kommen wieder durch, aber etwas schwächer. alles abwaschen und den rest mit brutaler chemie herunterholen? abschleifen? ich war am ende, verzweifelt, den tränen nahe. letzter versuch: die halbherzig brutal-chemische variante: isolierfarbe aus der spraydose für die schlimmsten stellen. und eine letzter ganz vorsichtiger und flotter anstrich mit der weißen farbe. mit klopfendem herzen warten auf das ergebnis nach dem trocknen. geschafft! nicht perfekt aber so, dass ich es gut ertragen kann! - - - in den anderen räumen sieht es ebenso aus. da muss ich dann eine andere lösung finden ...

übrigens: ich habe die gute alte geleimte wandfarbe genommen und bin sehr zufrieden damit. das streichen muss man üben (sie deckt erst nach dem trocknen und offenbart auch dann erst alle ungleichmäßigkeiten ...) aber es ist wirklich angenehm, mit so einem harmlosen und fast völlig geruchlosen zeug umzugehen. keine angst vor flecken oder angetrockneten pinseln.

abgetönt habe ich mit farbpigmenten; auch das muss man üben (und warum sich das preußischblau immer wieder oben etwas abgesetzt hat, bleibt mir ein rätsel). trotzdem: diesen farbton habe ich selbst erzeugt (mit allem meinem unwissen in der farbenlehre). da haben wir die angenehmen seiten der heimwerkerkunst. die einzigen...

dass ich nach dieser aufregung erst beim 5. zu bohrenden loch bemerkt habe, dass die bohrmaschine nur deshalb so unsauber und mühevoll (schlag)bohrt, weil der bohrer sich in die falsche richtung dreht (also eigentlich nur schlägt und nicht bohrt ...), ist wohl nachvollziehbar. ein nahezu hysterischer lachanfall war jedenfalls der krönende abschluss.

nur wenig aufmerksamkeit konnte ich demzufolge meinem opal-abo widmen ... (und glücklicherweise war ich auch so abgelenkt, als das mich die farben hätten schrecken können ... lila-weiß z.b. wo ich die variante mit grün begeistert aufgenommen hätte; diese - zeigt mir ein blick in andere weblogs - bietet die zwergersche firma nämlich auch. und-rot-beige-lila-türkis ist auch nicht unbedingt die farbkombinatiuon, die mein herz höher schlagen lässt). foto folgt vielleicht.

und ich kann nicht stricken ... ohne daumen geht es nicht (die sind zwar noch vorhanden, aber in solch desolatem zustand, dass sie schon beim zigaretten-drehen versagen). der rest der finger gleicht bockwürsten ...

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Dienstag, 11. Mai 2004
handarbeit und handarbeit
renovieren und stricken sollten sich eigentlich nicht sonderlich voneinander unterscheiden: beides ist im weitesten sinne handwerkliches tätigsein. warum bitte macht mir das eine dann wirklich spaß und das andere überhaupt nicht? dieses rätsel kann ich nicht lösen.

überlegungen:

heimwerkeln ist schmutzig und körperlich anstrengender; aber: filieren z.b. verursacht auch rückenschmerzen.

im stricken etc. bin ich geübt. im renovieren nicht; aber: so schwierig ist das verspachteln und streichen (wenn ich letzteres doch schon könnte ...) auch nicht. nur irgendwie (auch wenn das endergebnis lockt) unatraktiv.

vielleicht sollte ich mir beim renovieren einfach vorstellen, ich stricke einen pullover für meine wohnung, aus etwas anderem material. stricktapeten?

die dritte wand ist verspachtelt (und sieht sehr ungleichmäßig aus ...) nun noch die durch fenster und tür zur loggia sehr durchlöcherte und somit wenig verspachtelbare fläche darbietende letzte wand. dann kann ich streichen. ach nein! die decke (latex über geleimter wandfarbe, teilweise in auflösung begriffen ) muss noch irgendwie gespachtel, grundiert und geschliffen werden (in welcher reihenfolge auch immer). man schaut ja selten nach oben, oder? gästen werde ich es einfach verbieten (oder stimmungsvolle beleuchtung erzeugen). ich muss pragmatischer an die sache herangehen. [was soll der komparativ? etwas nicht vorhandenes ist schwerlich komparierbar.] das beste ist nicht immer gut.

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Sonntag, 9. Mai 2004
schon wieder ...
bin ich einfach aus dem netz geflogen. ich liebe "mein" universitäres rechenzentrum ...

weg ist mein endloses renovierungsgeplänkel.

dann schreib ich doch einfach: handarbeitstechnisch gibt es keine besonderen vorkommnisse.

renovierungstechnisch kann ich nur vermelden, dass ich mich beim liebevollen spachteln einer wand ertappt habe, die später vollständig von einem teil des bücherregals verdeckt wird. ich könnte mich sonstwo hin ...

die farben für die einzelnen zimmer sind (vorerst) wie folgt festgelegt: wohnzimmer - grün; schlafzimmer - schmutzig-rosa; flur - ocker; bad - lila oder orange; küche - blau oder orange. klingt fürchterlich ... (wenn ich mal nicht am ende doch wieder alles weiß streiche...)

aber schnell muss es gehen: ich habe gestern eine dreiviertel stunde meine große teekanne gesucht. nach zwanzig minuten tauchte eine kleine auf, nach einer weiteren viertel stunde der dazugehörige deckel. dann habe ich es aufgegeben und eine weitere halbe stunde kartons umgeschichtet, um einen (dringend benötigten ...) band grillparzer zu finden. heureka! dabei habe ich mein häkelgarn entdeckt. und: ich habe vergessen, den fund zu sichern; jetzt ist er wieder in den unendlichen weiten der kartonstapel untergetaucht.

ich ziehe nie wieder aus dieser wohnung aus! na gut: ich plane den nächsten umzug (noch) besser und ziehe nie wieder in eine unrenovierte wohnung. oder auch nicht ...

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