Donnerstag, 6. Mai 2004
heimwerkeleien
wer hätte das gedacht: ich habe so gut wie keine strickergebnisse vorzuweisen. tweedsockenpaar nummer 2 ist fertig (und lohnt kein foto). zum vergnügen habe ich eine grau-schwarz-ringelndes opalknäuel aus einem umzugskarton gefischt: socken 2r 2l schaft und oberfuß. kann man sich fast dran gewöhnen... das bündchen sah ringel-gerippt so schön aus, dass ich einfach weiter gemacht habe. sooo schlimm sind linke maschen ja gar nicht.

das wars. nun kommt der "männliche" abschnitt (ist das vielleicht der grund, warum keine rechte freude dabei aufkommt?).

ich renoviere (danke für die lieben kommentare zur farbwahlproblematik, die ich undankbares ding gar nicht beantwortet habe ...).

die frage nach dem farbton ist aufgeschoben (mit goethes wahl könnte ich sehr gut leben ... über haupt: klassizistisch eingerichtet wäre gar nicht so übel ...). die frage nach der farbe fast entschieden. zunachst musste ich jedoch feststellen, dass der putz so, wie er ist, nicht gestrichen werden kann. jedenfalls könnte ich das ergebnis nicht ertragen. was macht man da? ich komme gleich zum ergebnis meiner aufreibenden suche nach einer lösung: das preiswerteste und optisch befriedigendste ist: spachteln! ich habe heute eine ganze wand mit spachtelmasse geglättet, also das zeug so dünn aufgetragen und abgezogen, dass es eigentlich nur die unebenheiten ausgleicht und die putzporen füllt. nicht dass ich eine putzstruktur nicht schön fände, aber die vielzahl der bereits ausgebesserten stellen ließ das nicht zu: putzstruktur + glatte ausgebesserte stellen = unerträglich.

erstes problem gelöst.

zweites problem: die decke hat einen mit einer latex- oder dispersionsfarbe überstrichenen leimfarbenanstrich und blättert ab. wie bekomme ich das herunter? es blättert eben nur an bestimmten stellen und sitzt an anderen um so fester. problem ist noch nicht gelöst.

weiter: ich möchte nun (nachdem ich eine so liebevoll geglättete wand vor augen habe) auf keinen fall eine dispersionsfarbe darauf streichen (ich verstricke ja auch kein polyacryl ...). was kommt mir da in den sinn? GELEIMTE WANDFARBE ... (die man später wieder abwaschen muss ...). einen extremen vorteil hat diese farbe: sie absolut billig und furchtbar ökologisch. und abtönen kann man sie mit farbpigmenten. ob ichs wage? jedenfalls ist das abwaschen einer wasserlöslichen und unschädlichen farbe eine angenehmere vorstellung, als eine schicht kunststoff auf die nächste zu schmieren. außerdem wird eine dispersionsfarbe nie richtig matt.

ich hasse meinen perfektionismus: ich musste mir schon anhören, das es eigentlich nicht unbedingt nötig sei, die wohnung zu restaurieren; renovieren würde auch ausreichen. aber ich kann es einfach nicht. geht nicht, wirklich nicht. einfach farbe kaufen und an die wand? nee!

aber eins weiß ich genau: auf die idee, alle türen abzubrennen/-beizen (um sie dann neu zu streichen...) komme ich nicht (wieder ....). anschleifen reicht ;-))

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Dienstag, 4. Mai 2004
bin wieder da
und habe festgestellt, dass ich an einer leichten internet-unlust leide. seltsam...

jedenfalls ist der umzug überstanden: mit ca 150 kartons ist es bedeutend mehr geworden, als erwartet. und länger hat es auch gedauert. folglich wurde es auch teurer. nun sitze ich in meiner gänzlich unrenovierten neuen wohnung und überlege hin- und her, welche farben die wände bekommen sollen und wie ich diese am besten anbringe. dieser ganze unsägliche heimwerkerkram (den ich nicht ausstehen kann). ich hasse baumärkte!

welche farben heißt hierbei nicht nur welche farbtöne. soll ich die von den alten tapeten befreiten putzflächen einfach mit dispersionsfarben zukleistern? oder mineralfarben? die sind schwierig wenn der untergrund nicht stimmt. und teuer. aber einmalig in ergebnis. aber zu teuer. kalkfarben? das wäre eine schäne alternative. bis zur ersten renovierung: dann werde ich fluchen, weil alles abgewaschen werden muss. also doch dispersionsfarben.

dann die farbtöne: rosa für das wohnzimmer sollte es sein. doch dann sieht es mit dem (ganz schlichten) stuck (nur eine leiste mit geometrischen blütenmotiven und ohne rosette in der mitte) leicht nach konditorei aus. will ich nicht. lehmgrau-sandfarben wäre schön (so wie der alte putz, der wohl einen hohen sandanteil hat, um diese schöne nicht-sichtbeton-farbe zu haben). doch ein nordzimmer mit loggia? also was frisches. pastellfarben mag ich nicht: wenn schon, denn schon. ein kräftiges grün? oder - mein ristkanter favorit: ein rostrot/weinrot. nur nicht zu weinrot. dann wirds leicht etwas bordellig (zumindest so, wie sich lieschen müller - also ich ... - einen puff vorstellt; ob das der realität entspricht, kann ich nicht beurteilen). falls jemand sich für das "neue bauen" der 20er/30er jahre interessiert: ich meine genau den farbton, den bruno taut in seinen siedlungsbauten für die wohnzimmer verwendet hat. dann könnte ich auch die anderen räume in tauts sinne färben (und wäre von weiterem grübeln befreit). nur das blau müsste ich etwas dämpfen ...

jedenfalls ist noch sehr viel zu tun. und zwar schnell, damit ich diese kartonhöhle bald los bin.

meine gardinen sehen auch aus, als hätte ich sie einer kochwäsche unterzogen ... waren ja für "nur" 3 m hohe räume genäht. aber rosa-graubeige kariert passt ja sowieso nicht zum zukünftigen rostrot...

und gestrickt? hab ich kaum: erst haben mich meine wurstfinger davon abgehalten (vom kartonschleppen) und dann das gefühl, dass stricken irgendwie ja auch körperliche arbeit ist. kein ausgleich. hab ich also gelesen (mich wieder einmal mit henry james herumgeschlagen und versucht, dabei herauszufinden, ob ich ihn liebe oder hasse. da ich nicht davon lassen kann, scheint es wohl eine problematische liebesbeziehung zu sein. und irgendwann schaffe ich es auch noch, "the wings of the dove" zu ende zu lesen. beim 10. versuch habe ich immerhin schon die 100-seiten-grenze überschritten. jetzt übe ich mich noch etwas an seinen erzählungen ["the aspern papers", "the figure in the carpet" --- reichlich merkwürdig, großartig und in einem englisch geschrieben, das einen erstaunt feststellen lässt, das in dieser sprache sehr wohl lange und kompliziert konstruierte sätze möglich sind. und ein wortschatz, mein gott!])

weit vom thema des weblogs entfernt das alles. doch das wird wieder anders.

die hellen tweed-socken sind trotzdem fast beendet. und eine notfall-kiste mit den works in progress und einem socken-woll-knäuel habe ich natürlich auch gepackt. nur: in welchem bücherkarton ist mein glanzhäkelgarn für den net-along? muss so zwischen nummer 10-30 sein ... (die sind durchnummeriert ... und mit etwas glück brauche ich sie nur der reihe nach auszupacken und die alte ordnung ist wieder da).

ach ja!

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Donnerstag, 22. April 2004
neuigkeiten
1. ich habe heute meine 100 g 40er glanzhäkelgarn für den net-along abholen dürfen.

2. ich habe eine wohnung gefunden. besser: ich habe heute meinen neuen mietvertrag unterschrieben.

3. ich habe auch schon den umzugswagen bestellt. für kommenden donnerstag. eine woche! bisher ist noch nichts gepackt ... und die kartons werden auch erst am samstag geliefert. bücher packen sich ja flott.
jetzt hoffe ich, dass ich morgen den makler (scheiß provision! wofür? ich habe mir die wohnung aus der zeitung gesucht, eine massenbesichtigung mitgemacht und musste mich "bewerben" ...) erwische, um die schlüssel in die hand zu bekommen. die neue muss nämlich noch gestrichen werden. wann? am wochenende ... (endlich eine wohnung, die nicht von oben bis unten mit rauhfasertapete gepflastert ist, endlich einmal keine schneeweisen wände ... am liebsten würde ich den alten grauen putz ungestrichen lassen ...)

4. die beige tweed-socken nähern sich ihrer vollendung. heute mach ich sie fertig!

5. ich habe die knöpfe für die strickjacke umgetauscht: kleiner und dunkler. viel besser. warum aber kostet ein kunststoffknopf 85 cent? habe ich irgendetwas übersehen? vielleicht handgeformt von künstlerhand oder .... ach ich weiß nicht. muss man jetzt auch noch anfangen, knöpfe zu basteln?
jedenfalls stimmt nun die größe und ich kann ruhigen gewissens die knopflöcher stricken. ob ich dann noch einmal andere knöpfe besorge .... steht auf einem anderen blatt.

6. die nächsten tage werde ich wahrscheinlich nicht so viel zeit zum stricken finden. tage? abwarten!

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Donnerstag, 22. April 2004
nicht gänzlich auf dem eigenen mist gewachsen
das muss ich nachtragen: die socken, die ich da so hübsch in einem durchbruchmuster, das wellen schlägt, begonnen habe, sind natürlich nicht meine eigene geniale idee gewesen. angeregt wurde ich durch die virulente b.-socke (die sogar eine eigene yahoo-liste hat ...).

aber: neu ist die ganze sache ja bei weitem nicht. es gibt eine vielzahl von lochmustern, die sich das prinzip der "konzentrierten" zu- und abnahmen zunutze macht. bogen entstehen zum beispiel auch beim klassischen pfauenmuster in allen variationen. und viel kunststrickdecken nutzen das gleiche prinzizip auch: an einer stelle wird sehr stark ab-, an der anderen sehr stark zugenommen und schon haben wir einen gebogten (fächer)rand.

kurz und knapp: ich habe mir einfach ein muster gesucht, das wellen schlägt und eine garn, das ringelt. aber halt nicht aus einer eingebung heraus, sondern abgeschaut.

und wenn ich schon beim beichten bin: meine strickjacke beruht auf einem modell aus dem letzten (?) fischer-wolle-katalog: das muster und die grundidee einer blendenlosen jacke. der rest (wenn da etwas übrig bleibt ...) ist von mir (also "schnitt" und ... ähm ... schnitt. und ein paar lächerliche details; nur drei knöpfe oben und umhäkelt mag zwar an eine damenjacke nett aussehen aber ...)

andererseits: ich hatte schon zwei derartige jacken mit ähnlichem muster in arbeit und sie wieder in den reinen urzustand wollknäuel zurückversetzt ... also hat mich die vorlage sozusagen nur erinnert ...

aufgetrennt habe ich diese versuche aus zwei gründen: bei dem einen war das garn ein eBay-fehlkauf (und das muster nicht gleichseitig), bei dem anderen war das muster - eine sehr entfernte und entplissierte (eigen)abwandlung des plissee-patents - einfach so unerträglich mühsam zu stricken, dass mir die lust vergangen ist.

so: nun habe ich ein reines gewissen!

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ein lob auf das spannen
das rückenteil der jacke ist aufgenadelt und trocknet. und ab heute werde ich das spannen nie wieder unterlassen: jetzt stimmen die maße perfekt. so perfekt, dass es schon unheimlich ist. das ganze ist jetzt eine ausgezeichnete "maschenprobe" für die berechnung der ärmel. außerdem bin ich beruhigt, dass das, was wie ein kinderpullover größe 152 aussah, nun doch für einen zwar schmächtigen, aber ausgewachsenen mann ausreichend bemessen ist. man strickt im prinzip "blind" nach maschenprobe. nicht angenehm ...
nun kann ich jedenfalls mit mehr elan an die fortsetzung gehen (ohne dieses "das passt bestimmt nieeee" im hinterkopf).

nebenbei: die dunkelbraunen tweedsocken sind schon seit vorgestern fertig (ob ein foto lohnt ... mal sehen) und die naturfarbenen angefangen. diesmal stricke ich schaft und oberfuß 7 rechts - 1 links (von wem kam das doch gleich???). das sieht großartig aus, ich bin ganz begeistert. vor allem aber von der wolle, der "neuen" regia tweed (farbe 2 natur). nicht so ein unangenehmes wollweiß sondern ... mhm ... ganz hell beige, gänzlich ohne gelbstich. und weich und von völlig unsynthetischer optik. ich plane beim stricken schon alle möglichen kleidungsstücke aus diesem garn: noch eine strickjacke (ganz klassisch im "altherrenstil") und ein polohemd in diesem breiten rippenmuster. das garn wirkt einfach sehr edel (und ist schön dünn trotz seiner 400 m auf 100g). man muss einen kurzärmlichen wollpullover ja nicht unbedingt bei 30 grad tragen. aber: was gegen kälte schützt ...

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Dienstag, 20. April 2004
randmaschen...
ich habe das knopflochlose vorderteil der strickjacke angefangen. nun habe ich das problem, die perfekte randmasche zu finden. die jacke soll ja blendenlos gestrickt werden. die klassische lösung: umhäkeln (krebsmaschen). ich will aber nichts "fremdes" an der jacke haben. also: die perfekte randmasche muss gefunden werden. normalerweise stricke ich die randmasche in jeder reihe (gut zum zusammennähen im matratzenstich). das wäre eine sogar optisch befriedigende lösung. aber: die gefahr, dass das ganze die form verliert, besteht. erschwerend kommt übrigens hinzu, dass das muster zwar gleichseitig , aber nicht symmetrisch ist und ich trotzdem nach möglichkeit einen beidseitig ähnlich schönen blendenabschluss möchte. eine kompromisfreie lösung gibt es nicht, also werde ich natürlich die außenseite bevorzugen.

was hab ich nun gemacht? ich habe den "schweizer rand" gestrickt. zumindest heißt der in meiner strickbibel (hanna jaacks: perfekt [sic! :-))]stricken. falken-verlag 1986/1991) so. das geht ganz einfach: man strickt in jeder reihe die randmasche links. ergibt etwas knötchenartiges (ist aber nicht der klassische knötchenrand, bei dem man jede zweite reihe abhebt). optisch ist es bei meinem muster gar nicht so übel. und fest und leierresistent scheint es auch zu werden (letzteres behauptet zumindest die autorin; und sie scheint recht zu haben). also ein kompromis ...

und das alles bei einem jeden fehler und jede unsauberkeit schluckendem dunkelgrau melierten garn ...

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