Samstag, 6. November 2004
alter ego
so etwas brauche ich! ich meine eine schneiderpuppe. wirklich, das ist etwas, was mir ausgesprochen sinnvoll erscheint. aber ... eine busenlose verstellbare schneiderpuppe ist alles anderer als ein gängiger kaufhausartikel, außerdem teuer und sehrplatzintensiv. in den virtuellen weiten bin ich dann natürlich fündig geworden: selber machen!

wie? die methoden sind vielfältig, allen gemein ist, dass man einen perfekten klon bastelt und dazu zunächst kräftiges klebeband (oder gipsbinden ...) und ein altes t-shirt benötigt. alles klar? die prozedur der formabnahme erinnert dann eher an fetischistische sexualpraktiken oder eine ärztliche behandlung bei einem rippenbruch.

die klebeband-variante werde ich mir durch den kopf gehen lassen (ich bin leicht klaustrophobisch veranlagt aber tapfer ...).

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spinnradsuche
weihnachten nähert sich rasant, meine geschenkproduktion läuft noch gar nicht, aber auf meiner wunschliste steht ein spinnrad. heute beim spinntreffen hatte ich wieder gelegenheit, verschiedene räder auszuprobieren; die entscheidung fällt mir nicht leicht. ich mag keinen doppeltritt (kromski "minstrel" - sonst [technisch] sehr ansprechend, aber ich will mit einem bein auf dem boden bleiben und halte ein halbdemontiertes rad auch nicht für die ideallösung). eine flügelbremse scheint mir auch nicht das rechte zu sein (schlecht regulierbarer einzug; ich habe ein henkys [?] getestet, das sich andererseits jedoch sehr gut treten ließ). einfädig oder zweifädig mit spulenbremse scheint mir in meiner unerfahrenheit relativ gleichwertig. das neue "prelude" von kromski ist (nur) einfädig mit spulenbremse und hat nur einen tritt, ist relativ schlicht (mit den drechseleien könnte ich mich anfreunden, vielleicht...), bereitet mir aber bei höherer übersetzung probleme beim treten (anstrengend und auf dauer wohl nicht ideal). fazit: so ganz überzeugt bin ich von keinem der räder.

nun werde ich versuchen, das ashford "joy" noch einmal zu testen. das konnte ich ja bei christianes besuch ausprobieren, und erinnere mich, das ich spontan sehr begeistert war. außerdem finde ich das design (mit kleinen abstrichen) ausgesprochen gelungen. wenn es nur nicht das teuerste in der runde wäre ...

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Dienstag, 2. November 2004
mindless knitting?
oder vielleicht ein avantgarde-schnitt?



ich könnte mich sonstwohin ... und das bei mohair!

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Dienstag, 2. November 2004
auf der suche nach dem verlorenen kragen ...
[ja, ja: die überschrift ist bescheuert ... ich weiß ...]

also, wie gesagt: das mantelschnittmuster ist in mehrfacher hinsicht unterspezifiziert. nicht nur die abnäher fehlen, sondern auch der kragen. das ist seltsam, denn eigentlich kann man dabei nicht so viel variieren, wenn die reversbreite vorgegeben ist. dachte ich ... aber! in welchem winkel sollen eigentlich reversecke und kragenecke zuenander stehen? rechter winkel? gefällt mir nicht. spitzer winkel? besser! wie spitz? ... zu spitz: das wird dann ja ein verkappter schalkragen ... --- und dann gibt es noch die möglichkeit, die kragenspitze zu kappen ... irgendwann hat mein räumliches vorstellungsvermögen ... ähm ... sozusagen den geist aufgegeben [nicht nur das, wie dieser text zeigt ...]

was tun? empirie heißt das zauberwort. kleiderschrank nach allem, was einen reverskragen hat durchstöbern. alte hefte mit verkleinerten, schematischen schnittmustern studieren. "nach gefühl" und mit dem maßband einen großzügig bemessenenunterkragen (zweigeteilt) mit dazugehöriger einlage aus steifleinen zuschneiden. testweise anheften. verzweifeln. überlegen. nicht mehr verzweifeln: könnte klappen. nur: um den kragen pikieren zu können, brauche ich zumindest ein relativ genaues maß und vor allem auch die bruchlinie ... und um den sitz einigermaßen realistisch zu überprüfen muss die einlage am kragen befestigt sein. einlage leicht angeschoben aufheften, kragen anheften, bruchlinie finden, markieren --- anziehen ---- ausziehen --- anziehen --- ausziehen ---

das verschiebe ich auf später ...

[hin und wieder spiele ich mit dem gedanken, mir doch ein modernes schnittmuster zu kaufen ... oder ich bleibe standhaft und kann dann in alle ewigkeit mantelschnitte aus dem ärmel schütteln ...]

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geheftet, nicht gesteckt
endlose mengen heftgarn habe ich verbraucht und den mantel komplett geheftet (bis auf die ärmel und den noch imaginären kragen ...). eine nummer größer wahr eine gute entscheidung: der rücken sitzt perfekt, keine falte: ich bin begeistert (vom schnitt, nicht von meinen künsten ...). von vorn wird es schon schwieriger: da ist der brustabnäher (die "brustsisson") und ein weiterer abnäher, der von der tasche (auf der hüfte) bis zum saum verläuft. beide sind nur in der schemazeichnung und nicht im schnitt selbst eingezeichnet. der brustabnäher ist auf jeden fall notwendig. wo genau er sitzen muss könnte ein fachmann sicher auf anhieb sagen ... der andere abnäher ist auch wichtig: nur so wird der saum gerade und die vorderkante lotrecht. das genau zu stecken ist auch schwierig, jedenfalls wenn man dazu den mantel wieder ausziehen muss ...
was habe ich getan? mantel auf den kleiderbügel, mitte auf mitte gesteckt und dann versucht, einen einigermaßen sinnvollen verlauf des abnähers zufinden. nun denke ich, dass ich das ganze wohl besser noch ein wenig liegen lasse.

[etwas mut zum risiko? ich?????]

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Sonntag, 31. Oktober 2004
nur ein bild ...
denn mein beitrag ist wieder einmal in den untiefen des netzes verschwunden:



das hemd ist fertig, passt (na ja, der kragen ist immer noch zu eng, und um das zu ändern, muss ich etwas experimentieren beim nächsten mal ... da ist doch mehr zu ändern) und ich bekomme auch noch luft ;-)

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Samstag, 30. Oktober 2004
nähwahn
so könnte man es ausdrücken, auch wenn ich auch an der auftragsmohairjacke und an socken herumgestrickt habe. der mantel ... ich habe etwas skrupel bekommen und mich entschieden, zuvor noch etwas zu üben...
die eigentliche ursache war ein blick in meinen kleiderschrank: hemden, ja, da hingen welche. aber .... zwei in schwarz, beide mittlerweile eher grau und eines nur unterm pullunder tragbar (unangenehm weit ...) --- und der rest auch nicht mehr wirklich frisch (doch, gewaschen und "lenort" sind sie ...). darunter mein lieblingshemd: blaues vichykaro, laaaange kragenecken, sehr tailliert, schmale ärmel --- kurz und gut: original 70er jahre. leider immer schon am hals zu eng und nun auch (trotz des enormen polyesteranteils) an einigen stellen kurz vorm zusammenbruch. das wollte ich schon immer nacharbeiten (in der richtigen kragenweite --- der rest passt natürlich ...), hatte aber bedenken, einen schnitt davon "abzunehmen". das habe ich nun einfach doch getan (war ganz leicht: keine abnehmer, die taillierung ist nur in den seitennähten, ärmel schmal und nur eine falte an der manschette ...). den kragen habe ich zwei zentimeter weiter gemacht (nun kann man ihn hoffentlich theoretisch schließen ... praktisch mach ich das sowieso nie), den halsausschnitt werde ich dann etwas weiter ausschneiden beim anstecken (2 cm sind problemlos so rauszuholen). so sieht es bisher aus:



[der ausschnitt ist in etwa in der originalgröße und -farbe]

vor den manschetten habe ich mich noch gedrückt, der kragen ist aber bereits (als erstes) genäht (jedoch noch nicht am hemd befestigt). auch die knopflöcher warten noch (mit dem, was meine maschine näht, bin ich auch nach endlosen "testlöchern" noch nicht so ganz zufrieden ... handnähversuche sahen noch schlimmer aus ...). der stoff ist vom "wühltisch" (3 euro der meter), die farbe nicht unbedingt das ,was ich ohne blick aufs bankkonto ausgesucht hätte, aber trotzdem sehr schön (vor allem die qualität: eine ganz feine baumwolle,; sieht jedenfalls viel teurer aus).

beim nächsten mal (das ist fest eingeplant) wird abgewandelt. der schnitt eignet sich nämlich perfekt für ein ... ähm ... westernhemd. nein: nicht kitschig und mit fransen etc. (obwohl ...) --- nur die grundidee: spitz auslaufende schulterpasse mit paspel, paspeln vielleicht auch an der knopfleiste und den manschetten. am besten rotes vichykaro (in giftgrün scheint es das leider nicht zu geben) mit einfarbiger passe oder umgekehrt. oder nur karo und einfarbige paspeln. jedenfalls bin ich auf so ein hemd schon lange aus und diese ist sozusagen die test- und übungsversion. wenn es klappt, habe ich endlich einen schönen hemdenschnitt, der weitere variationen zulässt (neben der passe könnte man auch mit abnähren taillieren, den kragen verkleinern etc.). oder bestickt?

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