Samstag, 23. Oktober 2004
zugeschnitten
tapfer habe ich zugeschnitten (dabei noch einen schnitt für den belag gebastelt: breite nach gefühl), die einlage (kein vlies, sondern etwas steifleinenartiges) gebügelt (angeblich muss man das tun, damit sie nicht einläuft --- beim späteren bügeln). warum kein vlies? das aufbügeln hat mich nie überzeugt, zumindest nicht bei so großen teilen: die flexibilität des stoffs geht dabei verloren, man kann nichts mehr richten etc.; nun muss ich aber dummerweise auch die revers pikieren und bin nicht überzeugt, ob ich das hinbekomme. die einlage habe ich bis zum armloch über die brust gezogen: dass scheint mir zum altmodischen schnitt zu passen; soweit ich weiß, hat man damals viel mehr mit einlagen gearbeitet und das scheint mir auch der schnitt im brust und schulterbereich zu bestätigen. abschneiden kann ich ja immer noch nach der anprobe. ein brustpanzer also ...

dann musste ich mich natürlich auch an die angaben zum dressieren halten: dort dehnen, hier einhalten ... rücken 1-2 cm verbreitern...
das muss man wirklich üben; ansatzweise habe ich aber rundungen eingebügelt, die innennaht am oberärmel erfolgreich so gelängt, dass sie in der länge zu der des unterärmels passt und auch an den schultern eine leichte wölbung erzeugt. wahrscheinlich war ich zu zaghaft ... die rückenverbreiterung ist mir nur ansatzweise gelungen.

da bei dem wollstoff jede kreidemarkierung nach kürzester zeit verschwunden ist, musste ich zu guter letzt auch noch alles mit heftgarn durschschlagen. nun sieht es zumindest genauso aus wie in meinem alten schneiderbuch: überall stehen reihenweise kleine heftfadenendchen hoch... (wirkt zumindest professionell ...)

ach ja: das schnittmuster ist ja so spartanisch, dass man nie weiß, ob das, was fehlt, wirklich nicht notwendig ist oder nur dem "schneider" freigestellt bleibt. deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob der mantel einen schlitz haben soll. wenn ja, dann habe ich das beim zuschneiden vergessen (stoff reicht zur not für einen zweiten versuch). das wird die anprobe zeigen. andererseits ist der sitz der taschen markiert ... man könnte also annehmen, dass ein schlitz nicht vorgesehen ist. und bei den ärmeln? da lass ich einfach die schlitze und knöpfe weg ... falls da welche hingehören sollten.

morgen wird vielleicht geheftet und anprobiert: ich bin so zaghaft und langsam ... (aber erfahrungsgemäß geht es - bei mir - in eile immer daneben ... zumindest beim nähen: "ach was: stecken reicht!" .... )

und die taschenform muss ich mir auch noch überlegen: leisten- oder klappentaschen? sie sitzen seitlich auf der hüfte ... ob da eine klappe nicht absteht? testen, stecken anprobieren ...

wie einfach ist es doch, einen pullover zu stricken ...

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