stricken etc.

mützen sind ein problem ... jetzt ist mir auch klar, warum ich jahre (ach was: jahrzehnte ...) frierend durch die gegend gelaufen bin. vor ein paar jahren kam dann ein retro-stirnband dazu (anno 1930, anatomisch geformt aus einem historischen strickheft ...). das war irgendwie tragbar, weil historisch und relativ unscheinbar (und vor allem konnte man es schnellstens vom kopf reißen, ohne danach nach ich-hatte-eben-noch-eine-wollmütze-auf-dem-kopf auszusehen.) auf dauer war mir das zu kalt ... hutläden (so etwas gibt es hier wirklich noch!) halfen nicht weiter: nach einer halben stunde hatte ich die lust auf eine kopfbedeckung gänzlich verloren. die üblichen quellen, "h und dingsbums" etc., halfen auch nicht, das problem zu lösen. dann kam vor knapp einem jahr das schwarze unscheinbare maschinengestrickte mützchen hinzu (den "march of the women" von ethel smyth hatte ich beim blick in den spiegel dann sofort im ohr ... sehr emanzipiert sah ich aus ...) ... das trug und trage ich tapfer und habe mich daran gewöhnt. nun wollte ich aber zu meinem ringelschal auch eine passende mütze ... gerippt: rand umgeschlagen --- das sah aus, als hätte ich eine torte auf dem kopf ... da hätte die bommel auch nichts gerettet (das sahnehäubchen sozusagen ...). also ohne umschlag ... auch nicht besser (die brille --- dazu passt eher das frauenbewegte modell ...) ... weiter gestrickt: ohne umschlag und der obere teil seitlich herabhängend, irgendwie nett drappiert [ich hätte bedenken sollen, dass dieses garn absolut forminstabil ist: die mütze ist auf jeden fall kaum sturmtauglich und neigt dazu mir die sicht zu nehmen ...] --- daran könnte ich mich viellleich gewöhnen (auch wenn ich das gefühl nicht loswerde, dass mir plötzlich ein dutt mit übergewicht gewachsen ist und die leute, wenn sie mich betrachten, meine rastalocken schwer vermissen werden [die brille passt wirklich gar nicht ...]). ... andererseits hat das ganze auch etwas von einem kommunarden ... ich sollte vielleicht noch eine kokarde stricken?
"allons enfants ... "

fotos? da brauch ich fremde hilfe --- und etwas mut zur veröffentlichung. ich werde morgen mal das ding zum einkaufen "überwerfen" und den lächerlichkeitsfaktor testen ...

bequem und kuschelwarm ist sie aber ... bin ich etwa zu eitel?

warum muss man auch in so einer "gemäßigten" klimazone leben ...

...vielleicht wär ja "Tychus" was für Dich?!
http://knitty.com/ISSUEsummer05/PATTtychus.html

LG - Alexandra

Mehr Mut!
Warst Du schon mal im Winter in London? Bei denen ist es nun wirklich nicht kalt (zumindest im Vergleich mit Berlin) und die laufen da alle rum, als ob sie mitten in Sibirien wären, und fahren in dem Aufzug sogar in ihrer total überheizten U-Bahn, tragen Mützen bzw. Hüte und sehen sogar gut dabei aus!
Aber ich kann Dich gut verstehen, man fällt unter Umständen schon zwischen all den immer-gleichen-schwarzen-Jacken/Mänteln-tragenden Menschen auf, wenn man geringelte Mützen trägt ;-)

Vielleicht wäre wirklich ein (einfarbiger) Tychus etwas für Dich?

LG Katja, die hier schon ewig mitliest!

hatte ich auch schon begonnen, einfarbig, aus einem rest der grünen space ... nur haben mir die verkürzten reihen - ich habe, wie in der anleitung, einfach gewendet - nicht gefallen: das gab (zugegeben unscheinbare in den krausrippen verschwindende) löcher und ich hab die sache erst mal in die ecke geworfen ...

die mütze ist übrigens schon keine mütze mehr: ich hatte nicht bedacht, dass die "royal tweed" nach einmal dehnen jegliche elastizität verliert und das ding demzufolge nach einigen anproben etwa die doppelte weite hatte ... der zweite versuch ist aber schon geplant: zum schal brauche ich einfach eine passende mütze ... und der mut zum tragen fehlt mir ja auch nicht wirklich, nur wenn ich selbst vor dem spiegel betrachtet das ganze als abscheulich einstufe, nützt mir aller mut auch nichts...

liebe grüße
jörg

(ich sollte meine links zu den weblos wirklich einmal aktualisieren ...)