Dienstag, 2. November 2004
auf der suche nach dem verlorenen kragen ...
[ja, ja: die überschrift ist bescheuert ... ich weiß ...]

also, wie gesagt: das mantelschnittmuster ist in mehrfacher hinsicht unterspezifiziert. nicht nur die abnäher fehlen, sondern auch der kragen. das ist seltsam, denn eigentlich kann man dabei nicht so viel variieren, wenn die reversbreite vorgegeben ist. dachte ich ... aber! in welchem winkel sollen eigentlich reversecke und kragenecke zuenander stehen? rechter winkel? gefällt mir nicht. spitzer winkel? besser! wie spitz? ... zu spitz: das wird dann ja ein verkappter schalkragen ... --- und dann gibt es noch die möglichkeit, die kragenspitze zu kappen ... irgendwann hat mein räumliches vorstellungsvermögen ... ähm ... sozusagen den geist aufgegeben [nicht nur das, wie dieser text zeigt ...]

was tun? empirie heißt das zauberwort. kleiderschrank nach allem, was einen reverskragen hat durchstöbern. alte hefte mit verkleinerten, schematischen schnittmustern studieren. "nach gefühl" und mit dem maßband einen großzügig bemessenenunterkragen (zweigeteilt) mit dazugehöriger einlage aus steifleinen zuschneiden. testweise anheften. verzweifeln. überlegen. nicht mehr verzweifeln: könnte klappen. nur: um den kragen pikieren zu können, brauche ich zumindest ein relativ genaues maß und vor allem auch die bruchlinie ... und um den sitz einigermaßen realistisch zu überprüfen muss die einlage am kragen befestigt sein. einlage leicht angeschoben aufheften, kragen anheften, bruchlinie finden, markieren --- anziehen ---- ausziehen --- anziehen --- ausziehen ---

das verschiebe ich auf später ...

[hin und wieder spiele ich mit dem gedanken, mir doch ein modernes schnittmuster zu kaufen ... oder ich bleibe standhaft und kann dann in alle ewigkeit mantelschnitte aus dem ärmel schütteln ...]

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geheftet, nicht gesteckt
endlose mengen heftgarn habe ich verbraucht und den mantel komplett geheftet (bis auf die ärmel und den noch imaginären kragen ...). eine nummer größer wahr eine gute entscheidung: der rücken sitzt perfekt, keine falte: ich bin begeistert (vom schnitt, nicht von meinen künsten ...). von vorn wird es schon schwieriger: da ist der brustabnäher (die "brustsisson") und ein weiterer abnäher, der von der tasche (auf der hüfte) bis zum saum verläuft. beide sind nur in der schemazeichnung und nicht im schnitt selbst eingezeichnet. der brustabnäher ist auf jeden fall notwendig. wo genau er sitzen muss könnte ein fachmann sicher auf anhieb sagen ... der andere abnäher ist auch wichtig: nur so wird der saum gerade und die vorderkante lotrecht. das genau zu stecken ist auch schwierig, jedenfalls wenn man dazu den mantel wieder ausziehen muss ...
was habe ich getan? mantel auf den kleiderbügel, mitte auf mitte gesteckt und dann versucht, einen einigermaßen sinnvollen verlauf des abnähers zufinden. nun denke ich, dass ich das ganze wohl besser noch ein wenig liegen lasse.

[etwas mut zum risiko? ich?????]

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