Montag, 8. Mai 2006
waschen! unbedingt waschen!
was? das gesponnene und gezwirnte garn ... doch dazu später ...

erst sollte ich anfangen mit: ich habe so lange nichts von mir hören lassen ... etc ...

sollte ... könnte ich ... müsste ich? ...


kurz: warum soll ich hier etwas schreiben, wenn ich nur mehr oder weniger lustlos an socken herumstricke? andererseits: ich könnte das tun und den ursachen, warum ich eben nur lustlos an socken herumstricke, nachgehen ...

mach ich nicht; ich will ja nicht meine ganze psyche hier "analysieren" ... und außerdem: strickflauten sind doch etwas ganz normales ... ich bin manchmal sogar froh darüber, so komme ich endlich wieder einmal zum lesen ... nein: leider nicht zum lesen von strick-weblogs (da gibt es nur sehr wenige, die ich auch in solchen zeiten nicht aus dem auge lasse ... und überhaupt: es gibt zu viele strickweblogs! ...), sondern zum lesen von richtigen büchern ... [seit jahren eine herausforderung: henry james "the wings of the dove" ... so weit wie dieses mal bin ich noch nie zuvor vorgedrungen ... seite 200! ich werde dich nachher im bett lesen!!! --- dieses buch! unglaublich! ... doch nein, das ist nun wirklich ein anderes thema {obwohl - ich habe jedes mal wieder auf seite 1 begonnen und folglich das erste kapitel ... kurz: ich kann es bald auswendig (jedenfalls das, was ich davon verstehe ...) --- wo war ich? ach ja: im ersten kapitel taucht ein "knitted white centre-piece wanting in freshness" auf ... und das passt thematisch schon wirklich gut ...} wie gesagt: die späten romane (die letzen 3 genauer gesagt) sind ein eigenens thema ...].

aber zurück zur überschrift! ich spinne ja schon seit endlosen zeiten an diesem braun-schwarzen merino-milchschaf-gemisch herum, genauer gesagt: fast ausschließlich zu den monatlichen spinntreffen. nun habe ich mich bisher immer seltsamer weise zurückhalten können und keine probe gestrickt (obwohl ich für das garn etwas ganz bestimmtes, eine strickjacke nämlich, im sinn habe ...). heute abend jedoch habe ich nach dem zwirnen die letzten 10 gramm einfach nicht zum strang gewickelt, sondern eine testknäulchen daraus gemacht, für eine strickprobe eben ... damit habe ich mir dann den ganzen sonntags-krimi verdorben: kein rechteck, nein! ganz von allein wurde mein flicken zu einem rhombus-artigen etwas ... hysterischer anfall: wenn das alles jetzt so überdreht ist!!! dabei sahen die (gewaschenen) stränge so hübsch aus und haben sich auch nicht seltsam gedreht ... also doch zu stark gezwirnt ... nur: wenn ich das ganze so zwirne, dass es "ausgeglichen" ist (frisch gesponnenes wohlgemerkt!), dann ist es optisch einfach unmöglich ... es sieht aus, als hätte ich zwei einzelfäden zusammengewickelt ohne sie wirklich zu verzwirnen. wenn ich aber so zwirne, dass es wie ein normaler zweifach-zwirn aussieht ist es eben nicht ausgeglichen ... und , das muss ich dazu sagen, ich habe beim spinnen wirklich genügend drall hineingebracht ...

das rätsels lösung? ganz einfach: nach dem zwirnen waschen nicht vergessen ... nun ists perfekt, ich bin glücklich und zufrieden und kann frohgemut weiter spinnen ...

fazit: ich werde nur noch nach gefühl zwirnen ... (und dabei aber natürlich das einmal "gewonnene" gefühl durch zählen der "tritte" stabilisieren ... "1-2-3-4-5 --- und die nächste fadenlänge --- 1-2-3-4-5 --- etc. ... ein rhythmisch betonte musik unterstützt - wenn die tempi stimmen - den prozess ...) ...

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Puuuuh...
Elektrisiert war ich, lieber Jörg, musste schnell alles durchlesen, um jetzt aufzuatmen - hätte ja sein können, dass Du schon eine ganze Jacke gestrickt hättest - mit un-ge-wa-sche-nem Garn - pöh ;-)
Zu dem Thema habe ich auch einen Beitrag im Kopf - übermorgen oder so... so was Schlaubergerisches...

Ich finde auch, dass es zu viele Strickblogs gibt - das macht mich ganz müde und schlapp - ich kann nimmer alles lesen. Wollte schon den fiesen Rundumschlag starten und zwei Drittel aus meinem Feedreader löschen... (Deins nicht)

Hoffentlich findest Du was im Fünf-Viertel-Takt - kannst ja nicht immer Take Five hören... Ich sach mal wieder "Zappa" ;-) (Quark - da wechselt der Takt viel zu oft...)

Sodele, ausgeplappert
Liebe Grüße
Angela

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darauf habe ich insgeheim gehofft ...
... dass du, liebe angela, dich zu wort meldest ...:-)
und: (ohne deiner schlaubergerei vorwegzugreifen ...) ich habe mir natürlich schon gedanken zu besagtem problem gemacht: kurz gefasst, ich vermute, dass das alles damit zusammenhängt, dass sich das garn beim waschen zusammenzieht, bauscht, die "sprialwindungen" enger werden ... mathematisch kann ich das nicht erklären, da fehlen mir die worte (und das wissen ... leider ...). interessanterweise - ob man das für jedes material verallgemeinern kann, weiß ich nicht - ist die tendenz des zwirns (wenn man eine schlinge "legt", also ein stück garn in u-form hält) zum "verdrehen" nach dem waschen umgekehrt ... (rechtsherum vs. linksherum meine ich ...), d.h.: nach dem waschen könnte mein garn sogar noch (ganz minimal nur) etwas mehr zwirnung verkraften ... jedenfalls scheint (zumindest in meinem aktuellen fall) der "ausgeglichenheitstest" während des zwirnens einfach keine interpretierbaren ergebnisse zu bringen, egal ob frisch gesponnen oder abgelagert. ich bin mir nicht sicher, aber der zwirn kann eigentlich nur dann beim test ausgeglichen erscheinen, wenn man die beiden einzelfäden soweit verzwirnt, wie sie sich auch von alleine (wie beim kordeldrehen) verdrehen würden. das ist aber - warum auch immer (oder siehe oben: was beim waschen vielleicht vor sich geht ...) - eindeutig zu wenig ... ich frage mich nun nur, warum der gängige test (s.o.) so gängig ist, wenn er nichts bringt ... jedenfalls erklärt das für mich, warum ich bisher tendenziell "unterzwirntes" garn hergestellt habe ... so: nun bist du dran ... ;-)

ach ja, "take five" ...das ist eine gute idee ... die platte habe ich sogar (eine meiner beiden jazz-cds ...) ;-) ... (von zappa habe ich leider nur eine "best of" ... weil ich immer (ganz unrealistisch) auf eine zappa-cd-preissturz hoffe ... )

wo war ich? egal: ganz liebe grüße
jörg

(und sei tapfer bei deinem noro-"experiment" ... die farben sind es schon wert ... ich habe bisher - eingedenk der vielen jammerei über knoten etc. - tapfer widerstehen, obwohl ich nahe dran war, ein knäulchen für ein mützchen ... nee: in zukunft sollten man wohl eher zum boykott aufrufen ... das ist [genauso wie einige andere garne ...] einfach maßlos überteuert.)

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...ganz schnell in der Mittagspause...
...behaupte ich, dass das im Wesentlichen nur für Wolle gilt und an den Locken liegt.
Wenn man spinnt, zieht man die lockigen Schafshaare in die Länge und das hält sich eine Weile (kenn das von meinen Haaren, wenn ich drauf schlafe), beim Waschen springen die Locken wieder in ihre lockige Form zurück ;-) und dann wird der Faden kürzer und die Drehung ändert sich dadurch. Ich möchte sogar behaupten, dass sich Locken in eine bestimmte Richtung drehen (DNS-mäßig), hatte aber noch kein Mikroskop zur Hand, um diese These ausreichend zu bestätigen.
So, schnell weiterarbeiten...
Liebe Grüße derweilen
Angela

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eigentlich sollte das ein kommentar in deinem weblog werden ...
nur habe ich auch nach dem 20. versuch die spam-verhinderungs-schwelle nicht übertreten können (verschiedene browser, verschiedene codierungen ...nix hilft)
also dann hier, passt ja auch: [herienkopiert]

mhmmm ... , liebe angela, ... das leuchtet mir alles ein. nur kann ich eben nicht - auch nicht bei frischstem einzelfaden - die "richtige" zwirnung vor dem waschen erkennen. dass das waschen von einfluss ist, ist klar. wie genau diese einfluss im einzelfall aussieht, ist irgendwie weniger klar, auch wenn ich das erinnerungsvermögen der kräuselung bedenke ... ich meine: praktisch kann man wohl dann doch nur "nach gefühl" oder nach dem ausehen zwirnen und dann nach dem waschen sehen, ob es richtig war ... zumindest sollte dieser wascheffekt um so stärker sein, je stärker kräuselig das einzelhaar ist ...

wenn ich so nachdenke: die anzahl der verdrehungen pro bestimmte garnlänge bleibt ja gleich; wenn nun das garn beim waschen schrumpft ... mhm ... was passiert dann eigentlich ... es sollten mehr verdrehungen werden, nicht auf den gleichen zwirnabschnitt, wie vor dem waschen (da bleibt es ja logischerweise gleich), sondern auf einem gleichlangen abschnitt (der ja vor dem waschen länger war als ... oh gootttttttt ... warum kann ich mich nur nicht klar ausdrücken ...) .... jedenfalls sollte dadurch nach dem waschen die zwirnung "enger" werden .... warum ich nun aber vor dem waschen eigentlich zu stark zwirnen muss, um nach dem waschen enwas ausgeglichenes zu erhalten, frage ich mich nun immer noch ... das solte doch nach dieser überlegung genau umgekehrt sein ...

es köööönnnte natürlich auch so sein, dass der faktor, um den sich die länge des zwirns nach dem waschen ändert, um so größer ist je mehr verdrehungen man beim zwirnen hineingebracht hat ... und dann? könnte es nicht sein, dass es - in entsprechenden grenzen - nach dem waschen immer mehr oder weniger ausgelichen wird? ...

da muss doch irgendwo ein denkfehler sein? und da ist auf jedenfall noch etwas, was ich zu verstehen glaube, aber leider nicht sinnvoll ausdrücken kann ....

am liebsten würde ich jetzt sagen: egal! hauptsache der zwirn ist am ende so, wie er sein soll. und: das sind eben erfahrungswerte und "gefühl" etc ...

und ehe ich noch mehr müll hier ablade grüße ich dich schnell zum wochenende ... und gratuliere dir zu deiner gelungen noro-verarbeitung (also in der zeit stricken andere grad mal ein paar socken .... )

jörg

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Ja, genau!
Doch dann kommt das mit der natürlichen Drehung des Schafhaares ins Spiel. Könnte es nicht sein, dass sich da was weiterdreht, so dass plötzlich die Zwirnung nicht mehr ausreichend fest ist?
Kann man das verstehen?
Und - natürlich - das Waschen gleich viel aus, klebt sozusagen das Garn hin.
Beim Dochtgarn kann man das beobachten (da beschwere ich den Strang oft sogar ein wenig, obwohl ich das sonst vermeide (Haar-kaputt!).

Heute äußerst hirnlahm (ober ebenso wirr oder wie oder was ;-) sende ich
liebe Grüße und Dir auch ein schönes Wochenende
Angela

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P.S.
...ich schon wieder.
Mir ist eingefallen, dass ich noch gar nicht erwähnt hatte, dass bei mir das nicht so ist: Will heißen, das Garn ist schon immer so, wie ich es möchte.
Die Frage, ob Du auch z-spinnst und S-zwirnst, nun ja, die brauche ich sicher nicht stellen. Wenn nicht, dann wäre das ein Indiz..
Wenn das Garn ein klein wenig zu wenig gezwirnt ist, ist das bei mir auch noch vorteilhaft, denn durch das Auf's-Knäuel-Wickeln verdreht es sich bei mir noch ein wenig in S-Richtung (bzw. beim Abstricken dann).
immer noch wirr und denkfaul(!) [krass!]
Angela

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oh gott ...
da war ich ein paar tage weg und habe dann auch noch verbummelt, auf deine antwort hier zu reagieren, liebe angela ... ich hoffe du verzeihst mir?

also: ich z-spinne und s-zwirne (oder? nachsehen: ja stimmt ...) ... das sollte von bedeutung sein? ja, wenn das haar an sich eine (grundsätzlich immer gleich) gerichtete kräuselung hat ... hat es die? mhm ... ansonsten: vielleicht sind es einfach zu viele faktoren im einzelfall (z.b. hatte ich ja das problem bei einer mischung feinstmerino und milschschaf halbe-halbe ...), als das man im voraus bestimmen könnte ... egal: ich bleib dann eben bei der empirie ... (und teste noch mal, ob das was ich beim spinnen sich testweise von selbst miteinander verzwinen lasse genauso aussieht, wie das, was ich beim zwirnen erhalte ... (auch etwas denkfaul im moment ...)
ganz liebe (bewundernde!!! - ich kann immer noch nicht bei dir kommentieren, aber dein brae ist ge-ni-al!!!! unglaublich; verätst du mir deine maschenprobe? das sieht soo "feingerastert" aus ... wahnsinn!) grüße
jörg

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Hi Jörg - nochmal ich - die Maschenprobe war so was wie 36 Maschen mal 42 Reihen, etwa... Ich hatte bei 48 Umfang über 350 Maschen im Rund. Ja, das ist feingerastert, doch das Muster begünstigt den Eindruck auch...
Danke ;-)
Und... ja, machen wir es empirisch. Solange man mit seinem Garn einigermaßen zufrieden ist...

Kichergrüße
Angela

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